Mittwoch, 16. Januar 2008

So, 16. Jan. 2005

Father Toms Predigt


Paul ist nach Kundung gefahren und hat den Toyota ordentlich voll geladen. Zum Gottesdienst waren an diesem Sonntag mehr Leute als sonst anwesend, da es sich herumgesprochen hatte, dass Father Tom predigen würde. Father Tom hielt eine sehr ausdrucksstarke und an Mimik und Gestik ebenso wie an Inhalt reiche Predigt über die Geschichte der Hochzeit von Gottes Sohn. Den vielen Einheimischen zuliebe predigte er auf Mandinka, warf aber immer wieder kurze Worte und Sätze auf Englisch ein, was Sabadou einige Mühe beim Übersetzen bereitete.


Samuels Zeugnis


Als es an der Zeit war Zeugnis zu geben, berichtete Samuel Manneh, ein Sohn von Lamin Manneh, dass es in seinem Leben eine radikale Veränderung gegeben habe. Was war geschehen? Er ist nur fünf Tage jünger als ich, und ebenso wie ich in einem christlichen Elternhaus aufgewachsen. Seitdem er mit der Schule fertig war, arbeitete er als Kellner im Senegambia, eines der größten Hotels in Gambia. Dort hatte er Zugang zu Alkoholica aller Art. Doch er trank nicht nur, sondern hatte es irgendwie auch zum Assistenten eines gambianischen Drogendealers gebracht, der in Hamburg seine Drogen verschiebt. Wenn alles wahr ist, was er mir nach dem Gottesdienst noch erzählt hat, dann hat er ein Leben geführt, wie es auszugsweise vom Verlorenen Sohn beschrieben ist. Auch bei ihm spielte Geld keine Rolle. Doch am Jahreswechsel begann er sich Gedanken zu machen. Wenn er jetzt, sofort, sterben würde - wohin würde er kommen? Die Antwort auf diese Frage stellte ihn nicht zufrieden, und so übergab er sein Leben nach einem tagelangen Kampf am 3. Januar 2005 schließlich Jesus.



Wie es weiter gehen soll, weiß er noch nicht. Zunächst einmal hat er sich Urlaub genommen, um sich in der kommenden Woche darüber klar zu werden. Ganz sicher benötigt er unser Gebet, v.a. für die kommenden Wochen und Monate. Denn aus dem Drogenmilieu auszusteigen ist bestimmt nicht einfach, genauso wenig wie alte Gewohnheiten abzulegen. Bitte betet für ihn!


Die Passion Christi


Samuel Manneh hatte am Vormittag Zeugnis abgelegt, wie das Blut Jesu ihn gerettet hatte. Am Nachmittag entschlossen Dani, JJ und ich uns, einen Film anzuschauen in dem ein bekannter Hollywoodstar dieses Thema unter dem Aspekt des Leidens Jesu thematisiert. Leider mussten wir den Film gerade kurz vor der Kreuzigung abbrechen. Die Inszenierung hatte mir gefallen; doch mit den Kommentaren aus der Presse im Hinterkopf, der Streifen sei extrem blutig, meinte ich zu JJ (wie gesagt, wir waren noch nicht zur Kreuzigung gekommen): "War's das schon? War doch gar nicht so blutig...!" - JJs Antwort war zwar nur locker hingeworfen, aber sie gab mir zu denken: "Ja reicht dir das denn noch nicht?"


Locusti ante portas


Nach der Passion Christi rief Hermann aus Somita an, die Heuschrecken aus Nordafrika seien inzwischen in Sibanor und könnten morgen früh schon bei uns in Massembe sein. In diesem Fall sollten die Practicals Reifen anzünden, um mit dem Rauch die Heuschrecken fernzuhalten. Bei der Abendversammlung griffen wir diesen Punkt auf und beteten dafür, dass die Heuschrecken gar nicht erst nach Massembe kommen möchten.


Et cetera


Am späten Nachmittag wurde gekickt.

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