Samstag, 26. Januar 2008

Mi, 26. Jan. 2005

Um 7:45 Uhr gabs Frühstück, so dass wir rechtzeitig um 8:30 Uhr ein Taxi anhalten konnten. Wir vereinbarten mit dem Fahrer, dass er uns für 250 Dalasis zum Krankenhaus bringen, dort auf uns warten, und anschließend wieder zurück fahren sollte. Im Krankenhaus liehen wir uns einen Rollstuhl, den wir aber sofort zurück bringen sollten, wenn wir bei Mr. Camara angelangt wären, weil es der Einzige in der Aufnahme und eigentlich für Notfälle vorgesehen sei.



Als ich den Rollstuhl zurück gebracht hatte, kümmerte sich ein Holländer Anfang der Sechziger (unsere Schätzung) um Daniel. Neben Englisch konnte der zu Daniels Erleichterung auch gut Deutsch. Er erzählte uns, dass er in Holland 30 Jahre in seiner Praxis gearbeitet habe, und außerdem noch fünf Jahre in Deutschland. Daniel schien sehr zufrieden damit, dass er nun die Behandlung übernehmen würde. Zunächst wurde Daniel mit Rotlicht bestrahlt. Dann wurde er kräftig durchgewalkt. Zum Schluss machte der Holländer noch ein paar Übungen mit ihm, die er zu Hause selbst durchführen sollte. Sitzen sei für seinen Rücken besser als Liegen, und mit Krücken solle er ruhig erste Gehübungen machen. Ansonsten solle er sich aber Ruhe gönnen, und vor allem nichts überstürzen. Schließlich ist man nicht gleich nach dem ersten Tag völlig gesund. Gut, dann mussten wir uns ja nur noch Krücken besorgen. Die hatte das Krankenhaus auf Lager, allerdings gegen ein kleines "Pfand" von 750 Dalasis (für Weise, Schwarze zahlen 150), von denen es am Ende 100 zurück geben würde. Daniel verstand das nicht: Da könnte man die Dinger ja auch behalten!


Während Daniel auf die Krücken wartete, trabte ich los, um unserem Taxifahrer mitzuteilen, dass es nicht mehr lange dauern könne. Die vereinbarte Stunde Wartezeit war nämlich inzwischen überschritten. Als ich wieder zurück kam, waren die Krücken eingetroffen, Daniel bezahlte, und machte sich auf den Weg zum Taxi. Ich blieb noch, um das Receipt in Empfang zu nehmen, eine Angelegenheit von läppischen 10 Minuten. Danach gings zurück zum Hotel. War ja alles glatt gegangen! Hoffentlich würde es beim nächsten Mal genauso reibungslos laufen.


Am Nachmittag schaute Hermann kurz vorbei. Er brachte Daniel für den Fall der Fälle seine Koffer, und fuhr dann weiter nach Banjul, wo er noch Verschiedenes zu erledigen hatte. Nach einigen Stunden kam er wieder, zusammen mit einer älteren Dame aus der Schweiz, die seit dem Tod einer gewissen Fatou offenbar die Vormundschaft für deren Kinder hatte. Mit ihr kam er überein, wenn dann erst nächstes Schuljahr einige der Kinder ins Camp aufzunehmen. Anschließend machte er sich auf den Rückweg nach Massembe.


Nun waren wir allein. Der nächste Besuch würde aller Voraussicht nach erst am Wochenende kommen, wenn Judy Debbie und Martin zum Flughafen bringen würde.

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