Sonntag, 6. Januar 2008

Do, 06. Jan. 2005

Der heutige Feiertag kam uns gerade recht. Er gab uns die Möglichkeit, uns von der Heimreise zu erholen, und Dinge zu erledigen, die während unserer Abwesenheit ein wenig zu kurz gekommen waren. Dazu zählte unter anderem auch die Aktualisierung des Zivi-Vokabulars:


Neue Zivi-Vokabeln


Falsch! - wird mit einem rollenden "L" ausgesprochen, wie es die Engländer in "Lorry" verwenden. Wird bei Sachen verwendet, die offensichtlich nicht stimmen. Stammt von Dani.


Na klar! - in hoher Stimmlage und mit einem trotzigen Unterton ausgesprochen. Kann zur Bestätigung oder Ablehnung verwendet werden. Stammt von Florian.


mein Freund - der eu-Diphtong ist gedehnt auszusprechen. Wird im Sinne von "Freundchen" verwendet. Stammt von JJ.


So geht das aber nicht! - auch von JJ; wird meist in Verbindung mit mein Freund verwendet.


Das war nix. - stammt von JJ.


Zehn Prozent Schwund sind normal. - beschwichtigende Formulierung, die inzwischen teilweise an die Stelle des Verdunstens getreten ist.


Ja wie?? - mit leicht gedehntem ie-Diphtong drückt diese Zivi-Vokabel Überraschung oder Unglauben aus.


Jetzt ma mal kei Hektik. - Danis Spruch, der afrikanische Gelassenheit vermittelt.


No hörry in Africa. - JJ's Redewendung für die gleiche Sache.


Waaahnsinn - von JJ; löst langsam die Wendung Vom Feinsten ab.


Weißt wie ich mein? - von Dani; ob man seinem Gedankengang folgen kann.


Siehst wie ich denk? - meine Paraphrase zu Danis obiger Frage.


Da hamm wers. - Floris Kommentar zu unerwarteten Ereignissen


O.k. Ich wär dann soweit. - mit leicht genervtem Unterton drückt diese Wendung aus, dass man selbst bereit ist, und nur noch auf die anderen wartet; von JJ.



Hermanns Rückkehr


Hermann hatte am Vortag seine Schwiegereltern vom Flughafen abgeholt und war mit ihnen über Nacht in Somita geblieben. An diesem Abend kam er schließlich zurück. An Bord hatte er Modou, der damit der erste Schüler war, der aus den Ferien zurück kehrte. Modou war so groggy, dass er erst einmal ein paar Minuten brauchte bis er uns sagte, dass er eigentlich den Gate Key holen sollte, da Hermann im Auto noch vor verschlossenen Toren stand.


Nachdem ich ihn eingelassen hatte, teilte er uns mit, dass sich in punkto Führerschein einiges geändert hat. So ist Ausländern das Fahren von Kfz nur noch sehr eingeschränkt möglich. D.h. im Klartext, dass wir jetzt im neuen Jahr weder mit dem Toyota noch mit dem Mitsubishi fahren dürfen, geschweige denn mit dem Truck. Das sind ja schöne Aussichten! Hoffentlich kann das NGO-Office da was bewirken, denn eine feine Sache ist das ja nicht gerade - ist das nun Einräumung von Privilegien an Einheimische (die sich in der Mehrheit sowieso kein Auto leisten können) oder Diskriminierung von Ausländern? Wir werden sehen; uns im Busch lässt das in der Praxis - bis jetzt zumindest - ziemlich unberührt.

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