Mittwoch, 30. April 2008

Sa, 30. April 2005

In einer seiner letzten Mails hat mein Vater unter anderem folgende Frage aufgeworfen, über die ich am Wochenende etwas reflektiert habe.


Fakt ist, dass ihr die Missionsstation und das Internat als Missionsarbeit betrachtet. Deshalb die konkrete Frage, wie Mission betrieben wird. Wird zu einer Entscheidung für Jesus konkret eingeladen?


Nun, offiziell sind wir ja als landwirtschaftliche NGO (NonGovernmental Organisation, d.i. eine Nicht zur Regierung gehörige Organisation) hier, nicht als Mission. Aber alle wissen natürlich, dass wir Christen sind; deswegen, und weil wir Weiße sind, bekommen wir auf den Ämtern oftmals bedeutend mehr Schwierigkeiten als der normale Gambianer. Auf der anderen Seite war auch schon mal der Präsident hier und hat die Schule persönlich wieder geöffnet, nachdem sie von einem der lokalen Chiefs aus Missgunst geschlossen worden war ...!



Ein wichtiger Standpunkt der Missionsarbeit (meiner Meinung nach der mit Abstand bedeutendste, weil auch klar am meisten Zeit darin investiert wird) ist unser Internat mit zur Zeit 24 Schülern in Massembe und vielleicht einem halben oder ganzen Dutzend in Somita. Dabei hebe ich jetzt nur auf die Zeit in der Schule ab. Durch das amerikanische Homeschooling System mit den PACEs wird den Schülern schon ab dem ersten Level das Leben als Christ nahegebracht. Jedes PACE (so heißen die Arbeitshefte) ist zudem einem christlichen Charakterzug gewidmet, den die Schüler neben dem normalen Stoff durch Bildergeschichtchen illustriert bekommen, und über den sie reflektieren müssen. Das, sowie das auswändig Lernen eines zum Charakterzug passenden Bibelverses gehört ganz normal zu jedem PACE dazu. Außerdem wird noch ein monatlicher Bibelvers von allen auswändig gelernt, und zwar sogar in doppelter Ausführung: erst in Englisch, und dann in Mandinka.


Der andere Standpunkt unserer "Missionsarbeit" ist die morgendliche Andacht mit den Washing and Kitchen Ladies. Diese Aufgabe teilen sich Yama und Betty. Allerdings hat sich in den zwanzig Jahren seit wir das Camp in Massembe haben (vorher gab es nur die Station in Somita) noch nicht EINE bekehrt ...



Klassische Missionsarbeit, so wie man sie sich vorstellt (in die Dörfer gehen, predigen und Leute bekehren), findet nur in Somita statt. Man könnte natürlich sagen, dass es Lamin Bah als Einheimischem leichter fällt, Leute anzusprechen und mit ihnen über den Glauben zu sprechen. Einmal, das ist noch gar nicht so lange her (da war Tom auch dabei), hat sich in der Nähe von Somita sogar ein ganzes Dorf bekehrt - es bestand zwar nur aus zwei Höfen, aber immerhin ...!


Hier in Massembe und Umgebung wird nur missioniert, wenn Tom und Lore hier sind. Dann fährt Tom mit dem Toyota in die Dörfer und predigt vor einer großen Menschenmenge. Wenn Tom da ist, kommen auch mal von außerhalb ein paar Schwarze in den Gottesdienst, nur um ihn predigen zu hören. Bei Hermann ist das nicht der Fall. Seine Gottesdienste sind zwar genauso lang wie Toms, aber bei weitem nicht so lebendig. Als Tom da war und predigte, blieben sogar die ganz Kleinen im Gottesdienst und gingen nicht wie sonst üblich zur Sonntagsschule. Tom hat zudem auf Mandinka gepredigt, so dass es für die Kinder und die anwesenden Gäste aus den Dörfern einfacher zu verstehen war. Hermann predigt immer auf Englisch. Zwar wird jede Predigt übersetzt für diejenigen die kein Englisch respektive kein Mandinka verstehen, aber natürlich ist es besser wenn man die Predigt ohne Übersetzung versteht - schon allein wegen der Gestik und Mimik des Redners, die vor allem bei Tom ziemlich ausgeprägt ist. Bei ihm war die Predigt nicht nur eine Art Monolog, sondern eher eine Art Theateraufführung - im positiven Sinn!



Fun Evening


Der Fun Evening fand unter der "Leitung" von Sabadou und Ina statt. Ihr Programm war der Gipfel der Einfallslosigkeit. Nicht nur, dass sie einen Film zeigten; nein, es musste auch noch Perfect Harmony sein, den wir dieses Schuljahr schon mindestens ein halbes Dutzend mal gesehen hatten.


Nach der Hälfte des Films gab es einen Zwischenfall bei dem ich leider nicht anwesend war, so dass ich nur sagen kann, wer die Beteiligten waren: Alex und Sabadou. Sie waren den Berichten zufolge wegen einer Kleinigkeit aneindander geraten und handgreiflich geworden. Die Sache war nach dem Film noch nicht beendet, sondern sollte sich noch zwei Tage lang hinziehen.

Dienstag, 29. April 2008

Fr, 29. April 2005

Um 3:30 in der Früh sind Yama und Judy mit dem Mitsubishi nach Kombo aufgebrochen. Judy hat zwar am Vorabend niemand mehr erreicht, aber die beiden hoffen mal, dass die Schneiderin, bei der Yama ihr Hochzeitskleid ändern lassen will, anzutreffen ist. Da Judy den Samstag über wohl nicht viel zu tun haben wird, hat Hermann ihr noch eine kleine Liste an Dingen mitgegeben, die sie besorgen kann; darunter ist auch einiges für das neue Judy House (formerly known as Lamin Bah House).


Art Class


Die Art Class wurde heute for convenience for dem Wood Workshop abgehalten. Zum Einen glich das Lamin Bah House bzw. Judy House einer einzigen Baustelle; zum Anderen durften sich die Kids diesmal praktisch betätigen. Aus den gesammelten Coke-Deckeln des Zivihauses und drei Brettern erstellten die Kinder drei Schriftzüge und ein Bild. Auf das erste Brett nagelten wir auf beigen Untergrund mit roten Coke-Deckeln den Namen des Brätigams: Zil. Auf das zweite Brett - mit schwarzem Untergrund - wurde der Name der Braut (Yama) angebracht. Das dritte Brett wurde mit zwei verschieden farbigen Kreisen versehen, die sich überschnitten und somit Eheringe darstellen sollten. Und da immer noch eine große Menge Coke-Deckel übrig waren, wurde auf einem großen Brett ein großes, rotes Coka Cola Herz angebracht, das von zwei kleineren, nicht weniger roten Herzen flankiert wurde.



Sowohl die Jungs als auch die Mädels hatten großen Spaß daran, die Nägel durch die Cola-Deckel zu treiben und ein kleines Kunstwerk zu schaffen. Da nicht immer alle Schüler gleichzeitig an den Brettern arbeiten konnten, hatte ich noch eine Reihe Bilder ausgedruckt, die ich den müßigen Kids zum Anmalen gab. Auch diesem Job widmeten sie sich mit so viel Eifer, dass am Ende zwei Buntstifte zerbrochen waren. Nach anderthalb Stunden waren wir schließlich soweit: alle vier Kunstwerke waren fertig, und auch die 34 ausgedruckten Malvorlagen waren so gut wie alle vergriffen. Pünktlich zum Mittagessen waren wir fertig.



Nachdem ich alle Utensilien wieder aufgeräumt, und die Bretter im Wood Workshop verstaut hatte, war ich auch fertig. Fix und fertig. Bevor ich zur Siesta ins Bett sinken konnte, musste ich mich jedoch noch duschen, weil ich total verschwitzt war. An diesem Nachmittag war ich so geschafft und der Schlaf so erholsam, dass ich die Mitarbeiterandacht ausfallen lies.

Montag, 28. April 2008

Do, 28. April 2005

Sabadous Off Day


Sabadou legte heute ihren Off Day ein. Zu meiner Überraschung war Nano deswegen angefressen; niemand hatte ihm gesagt, dass Sabadou heute nicht kommen und er also im LLC aushelfen durfte. Ich machte mir darüber zunächst keine weiteren Gedanken, sollte aber im Verlauf des Tages daran erinnert werden.


David Mendy hatte vor zwei Tagen wie geplant seine drei Tests bestanden, so dass jetzt nur noch Englisch und Science auf dem Programm standen. Bis zur Hälfte des Vormittags hatte er sich bei beiden PACEs bis etwa zur Seite 33 von 40 durchgekämpft. Es sah gut aus, dass er Nachmittags die Self Tests ablegen, und dann am kommenden Morgen die Tests schreiben würde. Der Honor Roll Trip war greifbar nahe, und jeder der David Mendy kennt fragt sich jetzt bestimmt ob wir wirklich vom selben Jungen sprechen.



Doch es kam anders ...!


In der großen Pause kam es zu einem Zwischenfall, bei dem ich leider nicht dabei war, und über den ich somit nur vage Informationen habe. Jedenfalls hat Mr Manneh ihn den ganzen restlichen Vormittag vor dem Well House sitzen lassen. Normalerweise ist das hier auf dem Camp eine nicht unübliche Bestrafung, aber in diesem Fall hielt ich sie für nicht angemessen. David hatte die ganze Woche über sein Bestes gegeben, und er stand wirklich kurz davor auf Honor Roll zu fahren. Aus diesem Grund war ich der Meinung, dass eine andere Bestrafung in diesem Fall angebrachter gewäsen wäre - aber was solls. Nano hatte ein Ventil für seinen morgendlichen Frust gefunden, und gänzlich unschuldig war David wohl auch nicht gewesen. Dumm gelaufen ...


Keine Project Class


Das hatte zwei Gründe. Zum einen wollte Judy am nächsten Morgen schon sehr früh nach Kombo aufbrechen und musste noch eine Menge erledigen. Zum Anderen hatte ich letzte Woche mit sechs Schülern Project Class gemacht, und wollte diesen Job nicht schon wieder alleine übernehmen. Zumal ich auch noch die Art Class fertig vorbereiten musste. Zwar wäre eigentlich Judy dran gewesen, aber durch ihren Kombo Trip war die Reihe doch wieder an mir. Da auch Yama mit nach Kombo fuhr, beschloss ich diese Art Class zur Vorbereitung einiger Dinge für Yamas Hochzeit zu nutzen. Dazu morgen mehr.

Sonntag, 27. April 2008

Mi, 27. April 2005


In der Afternoon School war Judy mit knapp 20 Schülern etwas überfordert. Also hab ich kurzentschlossen ausgeholfen; zu zweit sahen wir dann wieder Land.


Es tut sich was


Heute haben endlich die seit Monaten angekündigten Telefonmasten Massembe erreicht. So wie's aussieht bekommt Massembe - wie jedes andere Dorf auch - vier Leitungen. Nun ist natürlich die Frage: wer bekommt einen der begehrten Drähte? Die ersten beiden sind in jedem Dorf gleich belegt. Eine bekommt als lokale Führungsperson der Bürgermeister (Alcalo) und eine als geistlicher Führer der Vorbeter (Almamo). Leitung Nr. 3 und 4 gehen in Massembe an JabeKunda und ein Telecenter.


Hermann versucht nun, eine dieser vier Leitungen zu bekommen. Die von JabeKunda kann er abschreiben; der Schamane braucht die selber, hat er doch ein Camp das größer ist als unseres. Aber einer von den anderen dreien ist vielleicht bereit, seine Leitung abzutreten. Die beste Chancen hat Hermann meiner Meinung nach bei Keba Djajou, dem Dorfchef. Der steht unserem Camp, das er - nebenbei bemerkt - als sein Eigenes betrachtet, ziemlich freundlich gegenüber. Wenn das klappt, dann ist das Camp irgendwann vielleicht sogar übers Festnetz zu erreichen. Aber das werden wir wohl nicht mehr erleben. Zumindest nicht mehr vor Ort ...


Solar Power running flat


In den letzten Tagen ist die Solaranlage erstaunlich schwach auf der Brust. Irgendwie scheint sie nicht mehr richtig aufzuladen, so dass das System schon vor dem Abendessen "flach ist", wie Hermann es ausdrückt. Deswegen hat er heute beim Abendessen folgendes bekannt gegeben: Alles, was nicht unbedingt nötig ist, ist vom Netz zu nehmen.



Das hat das Girls House hart getroffen. Ab sofort keine Musik mehr. Bisher ist der Kassetten-Rekorder nämlich nachmittagelang gelaufen. Und kein Computer schreiben mehr.


Das Boys House war von dieser Regelung nicht betroffen. Wenn die Jungs mal Kassette hören, dann nur mit einem Kassetten-Recorder, der mit Batterien betrieben wird.


Wir Zivis sind davon ebenfalls nicht betroffen. Nicht, weil wir von dieser Regelung ausgenommen wären - das sind wir nicht. Nein, sondern weil wir beizeiten, will heißen, als Klaassens aus den Staaten zurück gekommen sind, vorgesorgt haben und uns selbst eine Notstromversorgung finanziert haben. Wie sich jetzt herausgestellt hat, ist das die zuverlässigste Methode von allen. Wer hätte das gedacht :-)

Samstag, 26. April 2008

Di, 26. April 2005

Operation Destruction



Mit vereinten Kräften haben Samuel Manneh und JJ heute das Lamin Bah House abgerissen. O.k., nicht komplett. Nur den Zaun und einen Anbau. Das Dach hatten sie am Vortag schon abgedeckt. Hier geht das ohne Probleme; bis zur Regenzeit sind es noch ein paar Wochen. Grund für diesen Eingriff in die Gebäudesubstanz ist Judys anstehender Auszug aus dem Girls House. Sie soll ins Lamin Bah House ziehen, das vorher aber noch ein wenig umgebaut werden soll. Und da Hermann keine Halbheiten machen will, sondern lieber jetzt gleich alles richtig gemacht werden soll, musste eben ein Teil des Hauses abgebrochen werden um Platz für etwas Neues zu schaffen.

Freitag, 25. April 2008

Mo, 25. April 2005

Die letzte Woche des 3. Quarters


Der Auftakt der Woche war ein Vorgeschmack wie die ganze Woche werden sollte: außergewöhnlich. Am kommenden Freitag wollte Judy sich frei nehmen um mit Yama nach Kombo fahren zu können. Yamas Hochzeitskleid war nämlich inzwischen zu klein geworden, und musste vor der Hochzeit unbedingt noch "erweitert" werden. Also kam Judy an diesem Montag in die Schule. Keine fünf Minuten vor Schulbeginn fiel ihr ein, dass Sabadou ja dann am Freitag keinen Off-Day nehmen könnte, d.h. sie müsste ihn irgendwann unter der Woche nehmen. Kurzentschlossen fragte sie Sabadou, ob sie nicht heute, am Montag für sie off nehmen wollte. Für Sabadou kam das aber etwas kurzfristig, und so wurde beschlossen, einen anderen Tag auszuwählen.


Gut, waren wir heute also zu fünft. Dann könnte man ja eigentlich mit den Schülern lesen. Nur, dies war die letzte Woche des dritten Viertels, und viele Schüler, die sich noch Hoffnung auf den Honor Roll Trip machten, wollten unter keinen Umständen kostbare Zeit mit dem Lesen eines Buches verschwenden. Auch gut, dann würde ich diese Woche eben den langsameren Schülern etwas mehr Zeit widmen.


In der letzten Woche eines jeden Viertels herrscht die gleiche Stimmung wie eine Woche vor den Ferien. Die allermeisten Schüler realisieren, dass sie bisher (viel zu) wenig geleistet haben, und versuchen nun in einem Gewaltakt möglichst alles Versäumte nachzuholen. Das wirkt sich dann so aus, dass sie zu Beginn der letzten Woche vor dem Honor Roll Trip bzw. den Ferien ungemein motiviert sind, und verstärkt der Ruf nach Nachmittagsunterricht laut wird. Ernüchterung stellt sich erst gegen Ende der Woche ein, wenn die meisten dann erkennen müssen, wie ungemein schwer es ist, in fünf Tagen das aufzuholen, was man mehr als fünf Wochen lang hat schleifen lassen. Zwar werden in jeder letzten Woche deutlich mehr Tests geschrieben als in einer normalen. Aber manche Schüler müssen dann, v.a. gegen Ende der Woche, dem Stress und evtl. eigener Schludrigkeit Tribut zahlen: die Durchfallquote steigt.



Wie auch immer - auch dieses Mal liesen wir Lehrer uns wieder breit schlagen doch bitte nur bis Donnerstag Nachmittagsunterricht anzubieten, und ich durfte die erste Schicht übernehmen. Zu diesem Zeitpunkt machte sich noch vielleicht die Hälfte des ULCs Hoffnungen auf den Honor Roll Trip, und auch die andere Hälfte wollte diese Möglichkeit nicht ungenutzt verstreichen lassen. Außerdem kamen noch zwei Schüler des LLCs dazu, so dass ich an diesem Nachmittag 15 Schüler allein betreute. Was das bedeutet, kann man sich vielleicht vorstellen, wenn man weiß, dass wir uns normalerweise zu dritt um 13 Schüler kümmern. Aber irgendwie klappte auch das ...



Teachers' Meeting


Wie bereits erwähnt stand der dritte Honor Roll Trip dieses Schuljahrs vor der Tür, so dass wir uns langsam mal Gedanken machen mussten, wo es denn nun eigentlich hingehen sollte. Schließlich einigten wir uns auf Pauls Vorschlag, einen Ausflug nach Georgetown / Basse zu machen. Als Betreuer für die Jungs meldete sich Paul, als Betreuung für die Mädels wurde Sabadou von Judy eingeteilt. Das war Sabadou zwar gar nicht Recht, weil es in Georgetown noch heißer ist als hier in Massembeh. Nur leider war Judy auf den letzten beiden Honor Roll Trips dabei gewesen, während Sabadou die Zeit für einen kurzen Heimaturlaub genutzt hatte. Somit hatte sie also nicht wirklich eine Wahl. Zwar würden JJ und Samuel Manneh diesmal auch mitgehen, so dass wir zumindest rein zahlenmäßig genug Betreuer zusammen gehabt hätten, aber die Mädels brauchen eben eine weibliche Bezugsperson.


Zu diesem Zeitpunkt machte sich - neben den üblichen Aspiranten - auch David Mendy noch Hoffnungen auf die Honor Roll. Zwar hatte er erst Zehn von 15 nötigen Sternen, aber drei weitere wollte er sich am kommenden Tag verdienen und die restlichen beiden bis Ende der Woche. Ein Stern steht für ein erfolgreich beendetes Arbeitsheft. Normalerweise sind drei Tage etwas knapp, um zwei ganze PACEs durchzuarbeiten, aber durch den Nachmittagsunterricht war es noch im Bereich des Möglichen. Wir waren alle gespannt, wer von den zehn Schülern und Schülerinnen, die noch eine Chance auf den Trip hatten, letztendlich mit von der Parie sein würde. Denn bis jetzt hatte erst eine einzige Schülerin (Kumba Manneh) alle 15 Sterne zusammen. Judy und Sabadou meinten, es würden wohl 8 Schüler übrig bleiben, Paul sprach von 7. Ich ging von 7, unter Umständen auch nur 6 Schülern aus, während Nano sich auf 6 festlegte. Die spannende Frage war nun: Wer würde am Ende Recht behalten? Wie viele und welche Schüler würden es packen?

Donnerstag, 24. April 2008

So, 24. April 2005

Die Kundung People waren heute schon früh bereit, so dass wir rechtzeitig zum Gottesdienstbeginn in Massembe waren. Gegenstand von Hermanns Predigt war der erste Timotheus-Brief mit Schwerpunkt auf den ersten zehn Versen. Als besondere Gäste waren heute Saidou, Bakari und Sunkari anwesend.

Mittwoch, 23. April 2008

Sa, 23. April 2005

An diesem Samstag war nicht viel Außergewöhnliches. Den Tag verbrachte ich mehr oder weniger mit Lesen und Ausruhen. Abends zeigte Nano einen Film: Heidi.

Dienstag, 22. April 2008

Fr, 22. April 2005

Was war bloß mit Judy los?



Heute war Judy richtig innovativ drauf. Gleich zwei Dinge gestaltete sie heute anders als sonst. Das Erste waren die Pledges. Mr Wiesenmayer, Mr Warkentin and Mr Manneh, please. Wie bitte?? Gut, zeigten wir Lehrer den Schülern also, dass wir das auch konnten; rechte Hand auf die Brust, Fahne bzw. Bibel hoch, und das allmorgendliche Versprechen abgelegt.


Nach dem Austeilen der Congratulations Slips dann die zweite Überraschung an diesem noch jungen Morgen. Für das Lower Learning Center würde alles laufen wie geplant, aber für die Schüler des Upper Learning Centers würde es heute Schule statt Art Class geben. Diese Nachricht wurde von den Schülern mit gemischten Gefühlen aufgenommen. Die Einen waren froh, dass sie mehr Zeit zum Lernen haben würden, weil sie es unbedingt noch auf den Honor Roll Trip schaffen wollten. Die Anderen, also diejenigen, die es entweder locker oder unter keinen Umständen mehr auf Honor Roll schaffen würden, sahen es als Zeitverschwendung an, und hätten viel lieber Art Class gemacht. Nächstes Mal wieder! Denn kommende Woche ist das dritte Quarter auch schon um, und es geht wieder normal weiter.



Ein teacher als practical


Am Nachmittag gab es für mich in der Schule keine Arbeit, und so entschloss ich mich, weiter an den Holzscheiben zu arbeiten, mit denen wir in der Art Class angefangen hatten. Das Holz war noch zu hell, so dass die beige-farbene Schriftfarbe nicht allzu sehr zur Geltung kam. JJ hatte mir gesagt, dass Holz durch die Verwendung von Klarlack dunkler wird, während die helle Farbe hell bleibt. Da nach einem Mal Lackieren der gewünschte Effekt noch viel zu schwach ist, tränkte ich die Scheiben in drei Durchgängen richtiggehend in Klarlack. Ich konnte alle drei ohne Unterbrechung machen, denn auf Grund der hohen Temperatur und der großen Trockenheit der Luft waren die ersten Scheiben schon ausreichend getrocknet bis man mit den Letzten fertig war.

Montag, 21. April 2008

Do, 21. April 2005


Dieser Schultag war ein Donnerstag von der normalen Sorte. Das einzig Berichtenswerte ist vielleicht, dass Hermann abends um 20:45 mit Yama, Alex und Louis aus Kombo bzw. Somita zurück kam. Abanta-le – das war's auch schon.

Sonntag, 20. April 2008

Mi, 20. April 2005

Nachdem die Arbeit in der Schule beendet war, wollte ich den Rest des Spätnachmittags mit Gitarre üben verbringen. Paul spielte bereits im Zivihaus, und so ging ich zum Spielen nach draußen. Ich spielte vor dem Well House. Bald kamen einige Kinder aus dem Dorf zum Wasserhahn um zu trinken. Doch die Musik schien ihnen zu gefallen, und sie blieben einige Schritte entfernt stehen. Dann lud mich Sanoo ein, vor dem Girls House zu spielen, damit einige der Mädels mitsingen konnten. Die Kinder folgten uns.



Lied um Lied spielte ich auf meiner Gitarre, und zwischen den Liedern teilte ich den Kindern mit, wovon die Lieder handeln. Sie waren zwar noch zu klein um Englisch zu verstehen, aber die Mädels übersetzten abwechselnd. Das war so weit ich weiß das erste Mal, dass ich den Kindern hier etwas von Jesus und seiner Liebe zu uns erzählt habe. Und das nach achteinhalb Monaten! Na ja, besser spät als nie. Mal schauen, was draus wird ...

Samstag, 19. April 2008

Di, 19. April 2005

Für Hermann stand mal wieder ein Ausflug an. Diesmal gings nach Somita, wo er sich mit Lamin Bah, Pastor Modou, sowie Seal und Yama zusammensetzen und weitere Einzelheiten für die Hochzeit austüfteln wollte. Begleitet wurde er von Alex, der sich noch sein Birth Certificate organisieren muss (eine Voraussetzung fürs nächste Schuljahr), sowie von Louis, der zur Namensgebung seines in den Ferien geborenen Bruders zu einem Besuch nach Hause fuhr.


Am Abend erlebte ich in der Computer Class eine Überraschung. Die boys baten mich zum ersten Mal, die Andacht länger statt kürzer zu machen. Sie wollten unbedingt mehr hören, so dass ich sagte, wer wolle, könne nach der Computer Class noch zu einer Andacht ins Zivihaus kommen. Aber bitte nur diejenigen, die auch wirklich Interesse hätten. Alle fünf kamen!


Freitag, 18. April 2008

Mo, 18. April 2005

In der Mitarbeiterandacht durfte ich meine Gedanken zu Hiob 15 äußern. Ich sprach über unnütze Worte (Vers 3) und sinnvolle Worte.


Mangels Agenda hatten wir heute ein sehr kurzes teachers' meeting (nur 30 min.).

Donnerstag, 17. April 2008

So, 17. April 2005

Paul fuhr nach Kundung. Anders als letzes Mal waren die Kundung People heute aber nicht früher, sondern im Gegenteil extrem spät fertig, so dass Paul trotz vermutlich zügiger Fahrweise später als gewöhnlich eintraf. Hermanns Predigt handelte von Hagar und ihrer Begegnung mit dem Gott, der sieht.


Von dem zweieinhalb Stunden währenden Gottesdienst etwas erschöpft schlief ich in der Siesta. Erst danach fiel mir auf, wie ruhig es im Zivihaus und auf dem Camp war. Was war los? Wo steckten die anderen Zivis und die boys?


Schwein gehabt!



Sie waren in Kundung. Lamin Manneh und ein anderer Jäger hatten ein Wildschwein erlegt, welches nun in Kundung zerlegt wurde. Zwei Keulen und der Kopf kamen zu uns nach Massembe und wurden von Samuel, Nano und den Girls fachmännisch zubereitet.

Mittwoch, 16. April 2008

Sa, 16. April 2005

In nur einem halben Tag verschlang ich das Birth Order Book, dass ich mir von Hermann ausgeliehen hatte, regelrecht. Als ich zwischendurch kurz das Zivihaus verlies um den Müll rauszubringen, teilten mir die Mädels mit, dass es für sie unverständlich sei, wie man so lange Zeit im Zimmer sitzen könne. Ich solle dem Computer doch mal eine Pause gönnen. Sie schienen mir nicht so recht zu glauben, dass ich mich so lange ausschließlich mit Lesen beschäftigt hatte.



Abends war Fun Evening. Mein Turn.

Dienstag, 15. April 2008

Fr, 15. April 2005

Judy hatte die letzte Art Class vor den Ferien gehalten, und so war die erste nach den Ferien meine Aufgabe. Ich hatte JJ von dem Holzabfall Holzscheiben mit einem Zentimeter Dicke aussägen lassen. Diese bepinselten wir nun während der Art Class mit den Buchstaben eines Bibelverses.


In letzter Zeit scheinen unsere Wasserleitungen immer mehr zu lecken. So war heute abend kein Wasser mehr im Tank, obwohl der Generator nachmittags noch gelaufen war ...

Montag, 14. April 2008

Do, 14. April 2005

Wie schon am Vortag war ich durch Judys Abwesenheit für die Schule verantwortlich. Im Gegensatz zum Vortag hatte ich heute jedoch alle Hände voll zu tun.



Nachmittags machte ich mit insgesamt Sechs Kindern Project Class, und lies Daniel Mendy seinen Self Test in Englisch schreiben. Nebenher gab es noch die sonstigen Supervisor Pflichten zu erledigen. So war ich froh, als dieser Arbeitstag zu Ende war.


Am Abend stellte sich heraus, dass die kleinen Jungs ohne Betreuung waren. Hermann war in Kombo, und niemand hatte irgendwas vorbereitet. Also schaute ich mit ihnen den Film "Prince of Egypt" an.


Sam und JJ gingen unterdessen jagen. Zu diesem Zweck hatte JJ sich heute das Gewehr von Wujes Vater ausgeliehen, das gleiche Modell wie Lamin Mannehs gun. Ich muss wohl nicht erwähnen dass auch diese Pirsch auf bush pigs erfolglos blieb.

Mi, 13. April 2005

Für Hermann stand wieder ein Kombotrip an. Mit ihm fuhren Judy und Julia, die am Abend heimfliegen würde, sowie Modou Lamin Bah. Dieser musste wegen eines Zwischenfalls bereits vorzeitig die Ferien antreten.


Di, 12. April 2005


Wie die Woche begonnen hatte, so ging sie auch weiter: vollkommen normal. Wenn man mal davon absieht, dass Louis und Mariama noch fehlten.

Freitag, 11. April 2008

Mo, 11. April 2005

Für einen ersten Schultag nach den Ferien heute alles normal. Lediglich das teachers' meeting brachte eine Neuerung hervor. Einmal die Woche, Dienstag nachmittags, wollen wir in Zukunft Nachmittagsunterricht anbieten. Das ist jedoch nicht verpflichtend, sondern lediglich eine Option für die Schüler des ULC. Paul will diese Aufgabe übernehmen, und Sabadou ihm dafür morgens eine Aufgabe abnehmen.

Donnerstag, 10. April 2008

So, 10. April 2005

JJ, der diesen Sonntag die Leute aus Kundung abholen durfte, war ungewöhnlich früh zurück, so dass der Gottesdienst – seit langem – mal wieder pünktlich begonnen werden konnte. Da er letztes Mal über ein anderes Thema gesprochen hatte, konnte Herman diesmal wieder über die Endzeit predigen.


Nach dem Gottesdienst setzten sich Klaasens, Judy, Lamin Manneh, Seal und Yama zusammen und sprachen über die bevorstehende Hochzeit der beiden letztgenannten.



Nachmittags nahm sich Seal ein paar Stunden frei von seiner Verlobten, und ging mit Sam und JJ Affen jagen. Sie erlegten zwei, welche von JJ und Sam anschließend zubereitet wurden.


Bis zur Abendandacht sind die restlichen Schüler – außer Louis – angekommen. Sogar Mr Manneh ist diesmal rechtzeitig aus den Ferien zurück gekehrt. Bis zur Abendandacht war er zwar noch nicht zurück, und Berichte, denen zufolge er erst in Kalagi und dann in Sibanor gesichtet worden sein wollte (obwohl Sibanor weiter entfernt ist), riefen Spekulationen hervor, ob er überhaupt in die richtige Richtung unterwegs sei, etc. Doch direkt nach der Abendandacht war er da, und bereitete somit allen Spekulationen ein Ende.

Mittwoch, 9. April 2008

Sa, 09. April 2005

Personalwechsel



Vormittags sind Ballamoussa und Ousman abgereist. Bald darauf sind Sabadou und Mariatou, sowie Daniel und David Mendy angekommen. Nach Modou, der vor zwei Tagen mit Hermann gekommen war, waren sie die Ersten, die aus den Ferien zurück kehrten. Weitere Heimkehrer an diesem Tag waren Nkuke und David Gomez, Alex, Moses, Amie, Emily und die Kinder aus Kundung.


Wir Zivis machen das Zivihaus nicht jeden (Sams-) Tag sauber, sondern warten bis es sich richtig lohnt. Heute war es mal wieder soweit. Paul räumte auf, JJ kehrte aus und ich kümmerte mich um die Fenster. Um mit einer Tradition - zumindest unserer Zivigeneration - zu brechen, beschlossen wir, ab sofort regelmäßig (i.e. wöchentlich) zu putzen. Damit aber kein falscher Eindruck aufkommt, sei noch angefügt, dass wir schon seit längerem einen Badputzplan haben, nach dem das Bad dreimal die Woche gereinigt wird.


Kannibalismus ...!!


... wenn auch nicht im eigentlichen, so doch im weiteren Sinn. Gestern Abend war "unser" erstes Küken geschlüpft, doch es war ihm keine lange Lebensdauer beschieden.



Nach noch nicht einmal 24 Stunden drehte ihm sein eigener Vater den Hals rum, und das arme Küken wurde von ihm und seinen beiden Stiefmüttern verspeist.

Dienstag, 8. April 2008

Fr, 08. April 2005


Betty hat uns erzält, dass in den letzten Tagen die ganzen kleinen Mädels des Dorfes in den Busch gebracht worden sind, zur Beschneidung. Die Armen.


Umstellung auf Schule


Die Ferien neigen sich dem Ende zu. Und so haben heute die letzten Vorbereitungen für das letzte Drittel des Schuljahres begonnen.


Um Zehn kam Hermann zu uns ins Zivihaus. Wozu? — Die lang ersehnte Besprechung, die eigentlich am Anfang der Zivizeit stattfinden sollte. In unserem Fall waren inzwischen schon mehr als zwei Drittel der Zeit abgelaufen. Aber besser spät als nie ...!


Am Abend gab es Nachwuchs im Zivihaus. Bei einem unserer brütenden Hühner war das erste Kücken geschlüpft.


Do, 07. April 2005

Das Lamin-Bah-House, die Front des Main Houses sowie die Pfeiler des Wassertanks bekamen an diesem Tag einen neuen weißen Anstrich verpasst.



Gegen Ende des Vormittags gingen die Jungs wieder in den Garten. Unterdessen pinselte ich den Schriftzug der Schilder von Main House und Zivi House neu mit weißer Farbe nach.



Gegen Elf kamen Hermann und Paul aus Kombo zurück. Sie brachten zudem Modou aus den Ferien mit.



Zur Feier des Tages (keine Ahnung, was der Anlass war) gab es heute mal ein "richtiges" Mittagessen im Main House, statt der sonst üblichen Rice Bowl. Leider blieb das eine Ausnahme ...

Sonntag, 6. April 2008

Mi, 06. April 2005

Ein Tag wie jeder andere?


Vielleicht. White washing vor- und Wässern nachmittags gehört ja inzwischen zum Standardprogramm. Was diesen Tag doch nicht nur völlig "normal" werden lies, waren folgende Details.


Bevor wir mit dem Weiseln anfingen, fuhren Sam und ich mit dem Toyota und einer Ladung Zement in den Garten. Aber nicht in den, den ich bisher als unseren Garten kannte, sondern in einen zweiten. Dieser liegt etwas weiter außerhalb von Massembe, und hat vier noch relativ junge Brunnenlöcher, von denen zur Zeit die Betonfassung betoniert wird. Die Brunnen sind für's Dorf, erklärte mir Samuel, werden aber vom Camp finanziert.


Auf dem Rückweg blieben wir mit dem Toyota im Sand des Feldweges stecken. Endlich mal eine Möglichkeit den Allradantrieb auszuprobieren! Ich schaltete um, aber es tat sich nicht viel. Wie JJ mir später erklärte, hatte Ralph um der allgemeinen Fahrsicherheit willen ein Teil ausgebaut, das für den Allradantrieb essentiell war. Also mussten wir ohne Vierrad-Antrieb auskommen. Mit unseren Händen schaufelten wir den Sand hinter den Rädern beiseite, und legten Bambus von den Feldern als Unterlage hin. Dann fuhr ich langsam rückwärts von der Sandpiste aufs Feld, während Sam schob so gut es ging. Schließlich hatten wir wieder festen Boden unter den Rädern, und wir konnten unseren Rückweg fortsetzen.


Wieder im Camp angekommen, begannen wir mit dem Weißeln. Sam war der Ansicht, dass wir heute besonders viel arbeiten müssten, da Hermann nicht da sei. Schließlich solle uns niemand nachsagen können, wir würden nur arbeiten, wenn der Chef vor Ort ist. Im Endeffekt war jedoch weder ein Leistungsschub noch ein Einbruch festzustellen.



Wir arbeiteten so wie immer, nicht mehr und nicht weniger. Geweißelt wurden heute: das komplette (ehemalige) Wellhouse (bereits zum 2. Mal), das komplette Lamin Bah House (1. Mal), die beiden kurzen Seiten der Workshops, sowie Teile der Pfeiler auf denen die Wassertanks ruhen. Generell muss alles 2 Mal geweißelt werden, damit das Weiß kräftiger wird.


In der Mittagspause schauten JJ und ich Scorpion King an, und abends gingen Sam und JJ wieder mal jagen. Aber auch heute war ihnen kein Jagderfolg beschieden.

Samstag, 5. April 2008

Di, 05. April 2005

Mit Sam und Ousman widmete ich mich den Morgen über dem Whitewashing. JJ fuhr unterdessen nach Soma, den Toyota bis oben hin beladen mit vier Traktorhinterrädern. Was genau mit denen nicht in Ordnung war, weiß ich nicht; jedenfalls sollte er sie alle in Soma herrichten lassen. Anders als sonst fuhr JJ heute richtig gerne nach Soma, wollte er doch seiner Freundin per Telefon zum Geburtstag gratulieren. Mit dem Handy ist das viel zu teuer, aber die Preise in den Tele Centern in Soma sind erschwinglich.


Gegen halb Elf beendeten wir drei das White Washing und gingen in den Garten um Cashew Nuts zu pflanzen. Erst hatte ich gedacht, 500 Setzlinge einzupflanzen würde total lange dauern, aber mit der richtigen Technik geht das buchstäblich im Handumdrehen.



Dazu nehme man einfach den Samen in die linke Hand, und ein Stöckchen in die Rechte. Eine schnelle, kreisende Handbewegung puhlt einen umgekehrten Kegel in die Erde, in den der Same hineingesetzt werden kann. Dann noch kurz ein wenig Erde oben drauf, fest drücken, und fertig. Zu dritt benötigten für die 500 Setzlinge vielleicht eine Viertelstunde. Anschließend wurden die frisch gepflanzten Cashew Nuts noch mit der Gießkanne gewässert, damit sie in der Hitze nicht verdursteten.


Freitag, 4. April 2008

Mo, 04. April 2005

Für Sam, Balla und mich begann heute eine weiße Woche. An diesem Morgen weiselten wir gemeinsam die komplette Schule sowie die Frontansichten der Workshops und des Wellhouses.



Den Nachmittag verbrachten Ousman und ich mit Wässern, während Sam am Wellhouse weiter weiselte. Zum Weiseln hatten wir das Wellhouse Schild abgenommen, und Hermann hatte uns angewiesen, es danach nicht wieder aufzuhängen. Unschlüssig, wie das Wellhouse in Zukunft zu nennen sei, scherzten Sam und ich, man solle es doch UNO House nennen - UNidentified Object House. Hermann meinte dazu nur, ein UNO House auf seinem Compound sei wirklich "great" ...


Nachdem JJ Paul und seine Gäste aus Kundung abgeholt hatte, berichtete er, dass die Hochzeit von Yama und Seal nun auf 21. Mai diesen Jahres neu angesetzt sei. Hoffentlich klappt's diesmal ...!


Da Paul samt Anhang nun wieder zurück war, ging es in der Andacht wieder normal weiter. An diesem Abend beschäftigten wir uns mit den verschiedenen Langzeitprophetien, die es in der Bibel für Israel gibt. Insgesamt sind es vier Zeiträume: zuerst 490 Jahre (von König Saul bis zur Babylonischen Gefangenschaft), dann 70 Jahre babylonische Gefangenschaft, an die sich wiederum nahtlos 483 weitere Jahre anschließen, die mit Jesu Einzug in Jerusalem enden. Diese drei Zeiträume sind schon vergangen, aber der Vierte, die letzte Jahrwoche, steht noch aus. Sie beginnt, wenn ein großer Machthaber einen wichtigen Vertrag mit Israel abschließen wird.

Donnerstag, 3. April 2008

So, 03. April 2005

Mit dem Abholen der Kundung People war heute ich wieder an der Reihe. Keba Djajou, der sich sonntags regelmäßig mitnehmen lässt, zeigte mir dieses Mal einen "neuen" Weg parallel zur Hauptstraße. Der ist zwar nur so breit wie ein Eselskarren, dafür aber, wie alle Feldwege hier, viel besser in Schuss als die Main Road.


Hermann sprach im Gottesdienst über die Bedeutung des Regenbogens und über Noahs Gerechtigkeit.


Die Rückfahrt nach Kundung wurde mir von JJ abgenommen, der sowieso noch nach seinem Bush Pig schauen wollte, wegen dem er sich in der vergangenen Nacht fast verlaufen hätte. Paul und sein Besuch fuhren auch mit nach Kundung, wo sie bis zum nächsten Tag bleiben und - wenn auch nur für eine Nacht - der Illusion hingeben wollten, so zu leben wie die Menschen im Busch.


In der Andacht gönnte Hermann uns allen (sich selbst eingeschlossen) eine Pause vom bisherigen Themenkomplex, und behandelte schlicht Psalm 146. So verpasste Paul nichts von seinem Lieblingsthema.


Vorgestern ...


... hatte ich meinen Eltern, und JJ seiner Freundin eine Mail mit einem Aprilscherz geschickt. Diesen Abend trudelten die Antworten ein.



JJ's Freundin war untröstlich, dass ihr Schatz einen ganzen Monat später als geplant heimkommen würde, und wagte kaum zu hoffen, dass alles nur ein Aprilscherz sei.


Meine Eltern hatten die Kröte ebenso geschluckt, und rieten mir schriftlich davon ab, irgendwelche überstürzten Entscheidungen zu treffen, bzw. diese noch einmal zu überdenken. JJ und ich freuten uns wie die Schneekönige. Das hatte ja wunderbar geklappt!

Mittwoch, 2. April 2008

Sa, 02. April 2005

Der Off-Day ...


... begann mit ausschlafen; bis 13:00 Uhr. Um 17:00 Uhr gaben wir den Pflanzen eine Runde Wasser. Das war auch schon alles.


Am Abend wollte ich eigentlich mit Pauls Gästen Perfect Harmonie anschauen. Leider lies ich mich von den Jungs dazu überreden, einen nigerianischen Film anzuschauen. Wenn ich vorher gewusst hätte, wie schlecht (gemacht) der war, hätte ich mich nicht erweichen lassen. Aber hinterher ist man eben immer klüger.



JJ, Sam, Peter und Paul waren in de Zwischenzeit wieder jagen gegangen. Als JJ sich auf dem Rückweg von der Gruppe trennte, um einem Bush Pig nachzustellen, verirrte er sich beinahe. Nur durch die Orientierung am Sternenhimmel fand er wieder den richtigen Weg zurück.

Dienstag, 1. April 2008

Fr, 01. April 2005

Diesen Morgen war es soweit – die Schilder konnten angebracht werden. Was ich mir als eine Sache von wenigen Minuten gedacht hatte, zog sich über den ganzen Vormittag hin. Der ursprüngliche Gedanke war nämlich, das Schild mit Schrauben zu befestigen. Es stellte sich jedoch heraus, dass das Eisengestrebe aus gehärtetem Stahl zu hart für die vorhandenen Bohrer war; nachdem wir zwei Bohrer verschlissen hatten, sahen wir ein, dass es einen anderen Weg geben musste. Ich fragte JJ, wie er denn das Massembe Schild befestigt habe, und er meinte, das sei eine gute Frage. Eine sehr gute sogar. Denn dieses Schild habe er genietet!


Von dem alten Schriftzug waren noch Bohrlöcher der Größe 5 im Gestrebe vorhanden. Nieten dieser Größe und eine Nietzange gab es im Wellhouse. Nachdem wir die nötigen Löcher ins Schild gebohrt hatten, nieteten wir es ans Gestrebe. Das waren die ersten (richtigen) Nieten meines Lebens ...



Der Erste diesen Monats wird hier in Gambia (und in ganz Afrika) weitgehend so gefeiert, wie man das von zu Hause gewohnt ist. So haben Balamoussa und andere Baba Ceesay in einer Gemeinschaftsaktion verkohlt. Bala schickte ihn mit einer kleinen Tüte voller Eisenstückchen in den Garten zu Amadou. Der lotste ihn weiter zu Balamoussas Eltern, die ihn wieder weiter schickten. Das ging so lange, bis ihn irgendjemand darauf hinwies, dass er zum Besten gehalten wurde.


Weil Baba bald wieder gehen wollte, gingen er und JJ in dieser Mittagspause Affen jagen. Mit zweien kamen sie zurück, von denen Baba einen komplett mit nach Kombo nehmen wird. Abends gab es das Fleisch des anderen Affen zum Essen.


Am Abend schrieb ich meinen Eltern eine Email mit dem Inhalt, dass Bettys drittes Kind bereits unterwegs sei, und wir Zivis uns dazu entschlossen hätten bis Ende des Jahres zu verlängern. JJ schrieb seiner Freundin eine ähnliche Mail, dass er bis Ende August bleiben werde. Beide Mails waren natürlich nur ein Scherz, und wir warteten gespannt auf die Reaktionen.