Sonntag, 30. September 2007

Do, 30. Sept. 2004

In der heutigen Project Class haben wir zwei Versuche gemacht. Der erste war der Versuch zum Wasserkreislauf, den ich schon vorige Woche mit zwei Schülerinnen gemacht hatte. Der zweite Versuch drehte sich um Pflanzenwachstum, und war etwas aufwändiger. Er ist auf zwei Wochen angelegt und zu diesem Zeitpunkt noch nicht abgeschlossen.

Samstag, 29. September 2007

Mi, 29. Sept. 2004

Heute traten die ersten der am Vortag beschlossenen Änderungen in Kraft. (Noch) keine Project Class am Nachmittag, sowie die Ankündigung, dass am folgenden Tag die erste "Spielplatzandacht" statt finden würde. Abends fand wie gewöhnlich die computer class statt. Paul unterstützte mich heute, da er sich seinen zukünftigen Arbeitsplatz mal aus nächster Nähe und unter realen Einsatzbedingungen ansehen wollte.


Freitag, 28. September 2007

Di, 28. Sept. 2004

1. Chronik 6 - 9. Über diese Stelle durfte ich heute die Andacht halten. Paul war nicht erschienen. Konnte es sein, dass er diese Stelle so langweilig fand? Dann fiel es mir ein; er hatte heute den Job, Nachmittagsschule zu halten. Na dann ...


Auf 17:30 Uhr war das teachers' meeting anberaumt. Die Besprechung erbrachte folgende Veränderungen im kommenden Wochenablauf. Statt bisher zwei sollte es in Zukunft vier Computerklassen geben, die Paul und ich uns aufteilen würden. Da sie an den Abenden von Montag bis Donnerstag statt finden sollten, gab es einige kleinere Änderungen.


Donnerstags ist Probe des Singteams, dem bisher Paul und ich angehörten. Da er Dienstag und Mittwoch abends schon andere Verpflichtungen hatte, trat Paul aus dem Singteam aus. Kompensieren kann er den Ausfall an musischer Betätigung durch die freitägliche Musikstunde, die er zu halten hat. Er wird montags und donnerstags Computer Class halten, ich dienstags und mittwochs.


Auf Mittwoch nachmittags wurde mit sofortiger Wirkung das Blcokflötentraining angesetzt. Das hatte zur Folge, dass die Project Class von Mittwoch auf Donnerstag verlegt wurde. Dienstags ist nun wieder das teachers' meeting. Freitag nachmittags findet die P.E. (Physical Education = Sportunterricht) der Mädels statt, die von den FSJ-lerinnen gehalten wird.



Zusätzlich wurde beschlossen, der Kinderschar aus Massembe, die unseren im Entstehen begriffenen Spielplatz besucht, Biblische Geschichten zu erzählen. Da wir Zivis mit Morgen-, Mittag- und Abendandacht aber schon relativ in Beschlag genommen sind, übernahm Judy diese Aufgabe. Außerdem ist sie momentan die einzige Weiße auf dem Camp, die sich mit den einheimischen Kindern ohne Dolmetscher unterhalten kann. Denn obwohl Englisch offizielle Amtssprache ist, sind die Englischkenntnisse der gemeinen Landbevölkerung ebenso poor (beschränkt) wie ihre sonstigen Lebensverhältnisse.

Donnerstag, 27. September 2007

Mo, 27. Sept. 2007

Den Bibelvers des Monats haben heute zwei oder drei Schüler aufgesagt, wenn auch mit ein wenig Nachhilfe. In den Nachmittagsstunden hatten wir immer noch keinen Strom. Solarstrom gab es zwar wieder. Judy hatte uns aber den Saft abgedreht, bis alle Akkus wieder ganz voll waren. Also mussten wir bis abends ohne Strom auskommen.


Um Acht fand die Computer Class statt. Für selbige wird jedes Mal extra der Generator angeworfen. Der füllt nebenher noch die Wassertanks. Außerdem werden regelmäßig viele Ladegeräte angeschlossen, solange der Generator läuft, damit so wenig wie möglich von den produzierten 220 kW verloren geht. Denn der Generator ist mit keinem Akku verbunden.


Montags ist in der Computer Class immer Word Building dran, vierzehntäglich alternierend mit Readmaster. Das Programm zum Word Building ist für den Lehrer wesentlich weniger arbeitsintensiv als der mittwöchentliche Typemaster-Kurs.



Abends gab es "the same procedure as yesterday": Tee trinken und sich unterhalten.

Mittwoch, 26. September 2007

So, 26. Sept. 2004

Im Gottesdienst sprach Lamin Manneh über die ersten fünf der 10 Gebote. Das neue gebildete Singteam kam heute zu seinem ersten Einsatz. Gesungen wurde ein deutsches, englisches und ein Mandingka-Lied.



Nachmittags war Computer-Time: J.J. und Daniel zockten, und Paul versuchte seinen PC von einem Virus zu kurieren. Schon bei Dämmerungseinbruch waren deswegen die Akkus restlos leer, so dass wir keinen 220 V-Strom hatten, sondern nur noch Licht, das von einem 12 V-Akku gespeist wird.


Nach dem Abendessen haben wir dann das Monopoly-Spiel vom letzten Sonntag fortgesetzt. Daniel ging nach einiger Zeit die Puste aus, und Sonja kurze Zeit später. Das Blatt begann sich zu Deborahs Gunsten zu wenden, doch um Elf einigten wir uns auf Unentschieden.


Anschließend trafen wir Zivis uns noch in einer gemütlichen Runde zum Tee-Trinken. Früh am nächsten Morgen gingen wir zu Bett.

Dienstag, 25. September 2007

Sa, 25. Sept. 2004

Die ganze Woche waren wir in der Schule eingebunden. Da tat uns der heutige teachers' Off-Day ganz gut. Erst mal ausschlafen, und dann gaaaaaanz gemütlich den Tag angehen lassen. So sieht das zumindest im Allgemeinen aus. Individuell gibt es Abweichungen.


So hielt es mich auch heute nicht viel länger als sonst auf meiner stickigen Matraze. Vor dem Sonntag musste noch einmal ein Wäscheberg raus zum Waschen gebracht werden (Sonntags beschäftigen wir niemanden). Außerdem wollte ich heute nach Soma fahren. Das Tele-Center wartete bestimmt schon ganz ungeduldig auf mich ;-)


Didi bekam beim Frühstück den Job zugeteilt, mit dem Truck nach Soma zu fahren und Reis einzukaufen. Das passte ja wunderbar! Außerdem wollten noch zwei Mädels mit, einkaufen, sowie Sonja um Mails abzuholen.



Zu fünft quetschten wir uns in die Fahrerkabine des Trucks, die eigentlich nur für drei Leute ausgelegt ist. Am Police Stop am Ortseingang von Soma wurden wir dann auch prompt angehalten, und ließen uns brav belehren, dass die Fahrerkabine nicht für fünf Personen ausgelegt sei. Hinten im Laderaum dürften wir aber so viele Leute befördern, wie wir wollten. Nicht dass er uns böse sei, versicherte uns der diensthabende Beamte, das sei lediglich ein Rat "for future".


In Soma teilten wir uns. Didi und die Mädels machten ihre Einkäufe, und Sonja und ich zogen los in Richtung Tele-Center. Der Besitzer des Tele-Centers war nicht da - vielleicht hatte er was zu erledigen, oder er schlief aus - so dass wir uns zu einem anderen Tele-Center aufmachten, das näher am Ortseingang lag. Dort erledigten wir verschiedene Dinge für die einzelnen Leute aus dem Camp im Internet. Nach eineinhalb Stunden war der Akku, der zu Beginn zu 70 % voll war, am Ende. Wegen der langsamen Verbindung hatten wir zwar nicht alles erledigen können, was wir wollten, aber zumindest das Wichtigste.



Gekostet haben uns die 90 Minuten online nicht einmal 25 Dalasis, das sind rund 70 Cent. Von dieser Seite aus würde eigentlich nichts gegen längere wöchentliche "Internet-Fahrten" nach Soma sprechen (sofern sie sich mit einem anderen Zweck verknüpfen lassen). Begrenzt würde die Dauer ja lediglich durch die Kapazität des Akkus, sowie den guten Willen des Betreibers des Tele-Centers, der mit Internetverbindungen praktisch keinen Gewinn machen kann. Leider, leider ist die Straße nach Soma so schlecht, dass Daniel und Paul, die beiden Laptop-Besitzer, sich weigern, ihren Laptop mehr als einmal pro Woche nach Soma zu schicken, da die Erfahrung zeige, dass Notebooks durch den Transport in Mitleidenschaft gezogen werden. Ist ja verständlich - scheiß Straßen!!


Am späten Nachmittag hatten wir Zivis uns genügend erholt, so dass wir ein Fußballspiel "alte gegen neue Zivis" veranstalteten, dem lediglich Daniel fern blieb, da er sich nicht wohl fühlte. Unterstützung bekamen beide Teams von 2 oder drei boys.



Abends veranstaltete Andi den ersten richtigen Fun-Evening mit den Kids. Seine Spiele waren einfach, und von durchschlagendem Erfolg.



Die Kinder hielt es bei einigen Spielen nicht auf ihren Plätzen, und auch wir Zivis hatten unseren Spaß.



Paul und ich zeichneten mit unseren Video- bzw. Digitalkameras das bunte Treiben auf. Einige Jungs baten mich, ebenfalls Bilder vom Geschehen mit meiner Kamera machen zu dürfen. Ich erlaubte es ihnen, und die meisten geknipsten Bilder zeigten Mädels im gleichen Alter. Was für ein Zufall ...

Montag, 24. September 2007

Fr, 24. Sept. 2004

Wie schon vergangenen Freitag, so wurde auch diesen Freitag der reguläre Unterricht um 10:30 Uhr beendet. Nach einer halbstündigen Pause wurden die Kinder "zweigeteilt". Wer sich für die Recorder Class eingeschrieben hatte, bekam bei Judy und Matze die ersten Blockflötentöne beigebracht. Der Rest kam für heute komplett in die Art Class, die Andi und ich leiten.



Zum Anfang lies Andi die Kinder erst einmal ein ganzes Blatt mit Bleistift schattieren. Dabei durften sie verschiedene Handhaltungen ausprobieren. Dann wollten wir sie in die verschiedenen "Grundlinienarten" (gerade, gewellt, gezackt, gestrichelt, ...) einführen.


Ich skizzierte ein Bild auf ein Blatt Papier und die Kinder sollten sich daran orientieren und sich Anstöße holen. Zunächst teilte ich das Bild durch einen horizontalen Strich in zwei Hälften. Die Untere wurde mit waagrechten gewellten Linien versehen und bildete einen bis zum Horizont reichenden Ozean. Über dem Horizont platzierte ich in der Mitte des Bildes aus einem Halbkreis und mehreren Strahlen eine stilisierte Sonne. Ein paar schwungvolle Doppelbögen später bevölkerten einige Vögel den wolkenlosen Himmel. Das fiel mir auf, und so sorgte ich dafür, dass ein paar Wolken aufzogen. Ein paar von ihnen wurden mit schrägen gestrichelten Linien versehen. Der Wasserkreislauf war geschlossen. Nachdem ich noch einen Ball auf das Wasser gezeichnet hatte, begannen einzelne Schüler selbst kreativ zu werden. Einige malten Fische ins Wasser, andere fanden, es würde noch ein Boot am Horizont fehlen und baten mich um eine Vorlage, die sie eifrig kopierten. Inzwischen hatten die Bilder Gestalt angenommen und sahen richtig schön aus. Es waren zwar keine Picassos darunter (wobei sich sich noch darüber streiten lässt, ob Picasso schöne Bilder malt), aber für die erste Zeichenstunde waren die Ergebnisse zweifellos beeindruckend. Wie es sich für einen echten Künstler gehört, wurden die Werke nach getaner Arbeit handsigniert.


Anschließend schickten wir sie nach draußen mit dem Auftrag, mit drei verschiedenen Blättern pro Nase zurückzukehren. Der Reihe nach hatten sie diese unter ihre Zeichenpapiere zu legen, und die Blattstruktur durch Schraffieren sichtbar zu machen. Nach den Blättern waren Münzen an der Reihe: 1-Dalasi sowie verschiedene Butut Münzen (100 Bututs = 1 Dalasi). Der Renner war jedoch eine alte 1-DM-Münze, die im warmen Afrika dem Tod durch Einschmelzen nach der Euro-Einführung entgangen war, und die nun hier mitten unter Dalasis ihr Leben fristet.


Nachmittags hatte ich den ersten PACE-Test zu korrigieren. Die schnellste meiner students hatte nach knapp zwei Wochen ihr erstes PACE beendet und am Vormittag den abschließenden PACE-Test absolviert. Ein durchschnittlicher Schüer braucht drei Wochen um in jedem Fach ein PACE abzuschließen.


Der PACE-Test gilt als bestanden, wenn ein Score von mindestens 80 % erreicht wurde. In diesem Fall bekommt der Schüler ein neues PACE zugeteilt, sowie einen Stern in der Farbe des Subjects, den er sich auf seine Progress Card kleben kann. So hat er ein sichtbares Maß für seine Fortschritte. Auch der Erfolg lässt sich dadurch (in begrenzten Umfang) ablesen, denn für einen 100%-ig bestandenen Test gibt es statt des farbigen einen Golden Star. Dieser Test war allerdings "nur" 98%-ig. Das eigentlich fehlerlose Ergebnis wurde lediglich durch einen Rechtschreibfehler zunichte gemacht.



Wird der Test nicht bestanden, so muss das gesamte PACE wiederholt durchgearbeitet werden. Diese Möglichkeit versucht der Supervisor dadurch so gering wie möglich zu halten, dass er den Self Test, eine Art Generalprobe für den Test, erst durchführen lässt, wenn er glaubt, dass der Schüer bereit für den PACE-Test ist. Fällt ein Schüler durch den Self Test (weniger als 90 %), steht außerdem nicht die Wiederholung des kompletten PACEs an, sondern lediglich die Teile mit Lernlücken, so genannten Learning Gaps. Trotz allen Sicherheitsvorkehrungen hat es dieses Schuljahr schon ein Schüler aus Matzes Learning Center geschafft durchzufallen. Das lag daran, dass er in einer Trotzreaktion zum PACE-Test angetreten war, ohne sich und seinem Supervisor einzugestehen, dass er nicht genügend vorbereitet war. Denn nicht alle Schwächen werden vom Self Test aufgedeckt.


Freitag nachmittags ist der Zeitpunkt für die wöchentliche Physical Education für die girls. Dieses Mal stand Fußball auf dem Programm. Für die Jungs gibt es keinen eigenen P.E. Nachmittag, da sie sowieso praktisch jeden Nachmittag auf dem Fußballfeld anzutreffen sind.

Sonntag, 23. September 2007

Do, 23. Sept. 2004

Mit Schulbeginn machte sich der Toyota auf den Weg nach Sibanor. An Bord: Daniel, Paul und Henry. Daniel zur Nachuntersuchung seiner Mandelentzündung, und Henry zum Routinecheck der Ohren. An Pauls Unterarmen und an den Waden hatten sich mehrere Wurm ähnliche Linien unter der Haut breit gemacht, und er wollte gern wissen, was das sei.



An diesem Morgen sagte Ester Manneh den kompletten Bibelvers auf. Nach knapp zwei Wochen war sie bereits die zweite Schülerin. Alex war erst vor einer Woche gekommen. Er kündigte an, den Vers am folgenden Tag aufzusagen. Offenbar hatte der Anreiz bei ihnen gewirkt, dass man an den folgenden Tagen spielen gehen durfte, während die anderen den Bibelvers lernten.


Am Abend hatten wir unsere allererste Chorprobe. Vier der Mädchen, Paul, Henry, ich, Sabadou und Sonja waren angetreten; Henry hatte die Leitung. Wir sammelten Lieder, die wir jeden Sonntag sangen, aber übten auch zwei oder drei neue für den kommenden Sonntag ein.

Samstag, 22. September 2007

Mi, 22. Sept. 2004

In der Schule klagte einer meiner Schüler über akutes Kopfweh. Daraufhin befreite ihn Matze für den restlichen Tag vom Unterricht.


In der Nachmittagsandacht war das erste Kapitel der 1. Chronik an der Reihe. Deborah, die darüber ihre erste Andacht zu halten hatte, las zwar auf Deutsch - aber das machte gar nichts, da sowieso fast nur Namen aneinander gereiht wurden. Da die nächsten 8 Kapitel ähnlich aufgebaut sind, beschlossen wir, das nächste Mal nicht wie bisher ein Kapitel durchzunehmen, sondern gleich bis Kapitel 4 zu lesen.


Diesen Nachmittag hatten drei meiner Schülerinnen project class. Eine musste eine Bohne pflanzen, und die folgenden Tage deren Wachstum beobachten. Die beiden anderen machten einen Versuch, der ihnen den Wasserkreislauf näher bringen sollte. Sie füllten ein Marmeladenglas mit heißem Wasser. An Stelle eines Deckels wurde eine Glasflasche auf dem Rand des Marmeladenglases platziert. Die Flasche wurde mit kaltem Wasser und Eiswürfeln gefüllt. Die Aufgabe der Schülerinnen bestand darin, zu beobachten, wie sich Tröpfchen am Flaschenboden bildeten, und wie diese Tröpfchen allmählich wieder ins Marmeladenglas zurück rannen. Zuerst wunderten sie sich, wo denn die Tröpfchen herkämen. Ob denn der Flaschenboden nicht ganz dicht sei? Nachdem ich es ihnen erklärt hatte, schienen sie es verstanden zu haben. Wir erneuerten noch einmal das heiße Wasser und die Eiswürfel, schauten ein paar Minuten, dann entlies ich sie.



Abends wurden wir, wie praktisch immer, wieder mit einem guten Essen vom Küchenteam verwöhnt: Pfannkuchen mit Apfelmus und Marmelade. Außerdem gab es noch ofenfrisches, selbstgemachtes Vollkornbrot - deLuxe! Wir bemühten uns, dem Küchenteam unseren Respekt dadurch zu erweisen, dass wir nichts übrig liesen ...


Am Abend haben Matze, Henry und ich Lieder (aus dem Liederbuch "Feiert Jesus! 2") gesungen, die die beiden Erstgenannten auf der Gitarre begleiteten. Da das überwiegend Lieder waren, die Paul unbekannt waren, oder ihm nicht zusagten, entschloss er sich, an diesem Tag zeitiger zu Bett zu gehen (um Zehn).

Freitag, 21. September 2007

Di, 21. Sept. 2004

Anders als an den Tagen zuvor wurden wir heute morgen nicht durch das Krähen des Hahns geweckt. Der hatte nämlich am Vortag sein Lebenslichtlein ausgepustet bekommen und war noch am selben Abend von den Zivis verspeist worden. Da 8 Leute von einem Hahn nicht satt werden, selbst wenn er noch so fett ist, gab es ihn als Zivihaus-interne Nachspeise, oder als Betthupferl kurz vor dem Zubett gehen. Soweit der Nachtrag.



Der Unterricht verlief weitest gehend "normal". Erwähnung verdient vielleicht die Tatsache, dass heute meine erste Schülerin die komplette Bibelstelle des Monats (Joh. 3,1-17) aufsagen konnte. Zur Belohnung beschloss ich, sie bis Ende des Monats vom auswändig lernen zu befreien. Die entstehende Freizeit darf sie nach eigenem Gutdünken nutzen. Gleichzeitig wird so ein weiterer Anreiz für die anderen students geschaffen, ebenfalls bald den Bibelvers "abzuschließen".


Die practical workers arbeiteten unterdessen an dem Brunnen. Sie fixierten eine Wasserleitung, die aus dem Brunnen direkt zu den beiden erhöten Tanks führt. Dazu mussten sie sich in den Brunnen hinab lassen. Die Sicherung war nicht so stabil wie sie schien, und fast wäre etwas passiert. Dann hielt sie aber doch, und J.J. kam wieder wohlbehalten oben an.



Nachmittags kam Baba Cesay vorbei. Offiziell hatte die Schule, auf die er nun gehen würde, schon begonnen. Die erste Woche war aber noch allen möglichen Vorbereitungen gewidmet; in der zweiten sollte es dann richtig losgehen. Baba war u.a. hier, um in Soma die Schuluniformen einzukaufen, oder zumindest das Geld dafür aufzutreiben - genau hab ich das nicht mitbekommen. Er hatte vor über Nacht zu bleiben, und er meinte, es sei ihm egal, ob wir ihn im boys' house einquartieren würden, oder ob er unter freiem Himmel schlafen müsste. An diesem Abend regnete es stark. Der Regen hielt an bis zum nächsten Morgen. Ich denke, er war doch froh, dass es mit der Unterkunft im boys' house geklappt hatte ...

Donnerstag, 20. September 2007

Mo, 20. Sept. 2004

Beginn der zweiten Schulwoche


Heute konnten wir die ersten students auf A-Privilege setzen. Das bedeutet, dass sie diese Woche eigenständig scoren gehen dürfen, ohne vorher die schriftliche Erlaubnis des Lehrers einzuholen. Das entlastet nicht nur uns Lehrer, sondern spart auch den Schülern Zeit. A-Privilege Kandidaten müssen in der vorhergehenden Woche eine bestimmte Anzahl von Seiten in allen PACEs durchgearbeitet haben, dürfen beim Scoren nicht negativ aufgefallen sein, und auch nicht zu viele Demerits haben.



Die meisten A-Level Privileges wurden im III. Learning Center vergeben: ein halbes Dutzend. Ich durfte in "meinem" Learning Center genau ein A-Privilege vergeben, und im I. Learning Center gab es gar keine. Die Kids brauchen wahrscheinlich noch ein wenig Zeit zum "Warmlaufen" :-). Dafür wurde Amie, eines der kleinen girls mit dem patience prize ausgezeichnet. Eine ganze Woche lang steht nun ein 20 cm hoher Pokal in ihrem office, den jedermann bewundern kann.



Nach der heutigen Andacht wurden weitere Jobs verteilt; Montag und Mittwoch abends bin ich für die Computer Class verantwortlich. Am Nachmittag hat mich Didi, der diesen Job bisher inne hatte, ein wenig eingewiesen. Die PCs stehen in einem kleinen stickigen Raum neben dem Well House. Wir besitzen vier funktionierende Notebooks und zwei Macintoshs, alle ältere Baujahre. Die Macs laufen zwar, können aber nicht zum Unterricht verwendet werden. Bei drei von vier Notebooks ist der Bildschirm hinüber, so dass wir externe Monitore angeschlossen haben. Verwendet werden konnten bis dahin nur die drei PCs, auf denen Win98 installiert ist. Auf dem vierten war Win NT installiert, und das Zugangspasswort war nicht aufzutreiben.


Diesen PC "wieder flott zu kriegen" war meine Aufgabe. Eigentlich ja keine große Aufgabe. Festplatte formatieren, Win98 aufspielen, und fertig. Da es im Computerraum nur Strom gibt, so der Generator läuft, hab ich den PC erst einmal komplett abgebaut und ins Zivihaus mitgenommen. Dann hab ich probiert, Win98 zu installieren. Hat auch wunderbar geklappt, bis der CD-Key verlangt wurde. Bei der "Sicherheitskopie" war jedoch leider keiner dabei. Das einzige zur Verfügung stehende Betriebssystem mit CD-Key war Win2000. Hier konnte ich jedoch nicht einmal die Installation starten.



Ich war frustriert. Ohne CD-Key war jede Installation zwecklos. Kurz dachte ich daran, mir eine CD aus Deutschland kommen zu lassen; das lies ich aber bald wieder fallen, da es viel zu lange dauern würde und zu teuer wäre. Es musste eine andere Lösung gefunden werden. Zur Auswahl hatte ich drei Win98 CDs, eine auf englisch, die anderen beiden auf deutsch. Alle ohne CD-Key, denn Judy hatte auch keinen auftreiben können.


Plötzlich hatte ich eine Eingebung. Auf dem Zivi-Notebook war eine deutsche Win98-Version installiert. Falls der Registrierungs-Schlüssel irgendwo gespeichert wurde, war ich entschlossen, ihn aufzuspüren. Mit ein wenig Glück war das Betriebssystem des Notebooks von einer der drei vorliegenden CDs installiert worden. Also begann ich zu suchen. Zunächst schaute ich in den Systemeigenschaften nach. Ohne Erfolg. Wäre auch zu einfach gewesen ... . Dann
schaute ich mich in der Registry um. Gezielt suchte ich dort nach Einträgen die die Buchstabenfolge "ID" enthielten, und nach einer Viertelstunde wurde ich fündig. Die erste Etappe war geschafft. Nun musste ich nur noch die passende CD finden. Von dem Erfolg beflügelt, legte ich die erste deutsche CD ein und begann mit der Installation. Und der Schlüssel passte! Seit dem Abendbrot hatte ich daran gearbeitet; Punkt Mitternacht war es schließlich soweit: die Installation war abgeschlossen, und ich konnte dem Laptop und mir endlich die wohlverdiente Nachtruhe gönnen.

Mittwoch, 19. September 2007

So, 19. Sept. 2004

Heute morgen hat unser Hahn Selbstmord begangen. Fünf Minuten krähte er ohne Unterlass, und das am frühen Sonntagmorgen. Dann hielt es J.J. und Daniel nicht mehr in ihren Betten. Mit dem Hammer verpassten sie ihm einige "leichte Schläge auf den Hinterkopf". Dermaßen in seinem Denkvermögen angeregt, hielt der Hahn für den Rest des Tages den Schnabel. Das half ihm aber auch nicht mehr viel: der Beschluss, dass seine Tage gezählt seien, war einstimmig gefallen. Die Vollstreckung des Urteils war (des Feiertags wegen?) auf den nächsten Tag angesetzt.



Gut 6 Wochen bin ich nun schon hier; heute begleitete ich Andi zum ersten Mal auf der sonntäglichen Fahrt nach Kundung. Kundung liegt nicht mehr als 10 Kilometer von Massembe entfernt, doch da die Straße stark an schweizer Käse erinnert (Loch an Loch), braucht man etwa eine halbe Stunde mit dem Truck. Vor kurzem hatten wir ihn in Kombo reparieren lassen. Davor musste immer Gas gegeben werden, wenn der Motor nicht ausgehen sollte, sogar beim Schalten. Seit der Reparatur ist das handling wieder einfacher. In Kundung werden alle Dorfbewohner, die zum Gottesdienst ins Camp fahren wollen, abgeholt. Die Fahrt verbringen sie im Laderaum des Trucks. Damit sie ein wenig Licht haben, wird einer der beiden Türflügel offen gelassen.


Heute war Didi mit Predigen an der Reihe. Er sprach über Psalm 25.


Nach dem Gottesdienst wird zusammen mit den Gästen aus Kundung zu Mittag gegessen. Sonntags ist das Mittagessen immer besonders gut, da es eine ausgesuchte Beilage zum alltäglichen Reis gibt. Anschließend fährt ein Zivi die Gäste mit dem Truck wieder zurück nach Kundung. Diese Aufgabe teilen sich alle Zivis.



Die Panne


Gegen Eins fuhr Matze mit dem Toyota nach Soma, um drei Frauen und ein kleines Kind ins Krankenhaus zu bringen. Da er sonst nichts zu tun hatte, hätte er um halb drei schon wieder zurück sein können. Doch die Stunden verstrichen. Es war schon Spätnachmittag, als er endlich erschöpft eintrudelte, und berichtete, was passiert war. Auf dem Hinweg nach Soma hatte er einen Platten gehabt. Als einziger Mann an Bord hatte er die Aufgabe den Reifen zu wechseln. Die Felgen waren so dreckverkrustet, dass er einige Mühe hatte, die Schrauben zu lösen. Als er das Rad schließlich gewechselt hatte, fuhr er weiter nach Soma. Zu seinem Glück war es bei der schwangeren Frau, die er dabei hatte, nicht ganz so dringend, wie es vielleicht zu Beginn des "Ausflugs" ausgesehen hatte, so dass die Panne außer einem ärgerlichen Zeitverlust keine "schlimmeren" Folgen hatte. Nachdem er in die Frauen im Krankenhaus abgesetzt hatte, lies Matze den kaputten Reifen gleich noch reparieren, so dass er den Rückweg wieder mit fünf ganzen Reifen antreten konnte.



Zur Auffüllung der Kraftreservoirs wurde die Siesta bis um 17:00 Uhr verlängert. Bis kurz vor Sechs spielten wir dann noch eine Runde Fußball gegen die größten der verbliebenen Boys. Da wir mit 4 Mann im Sturm, keinem Mittelfeld und einer Ein-Mann-Abwehrkette (Torwart) spielten, setzten uns die Jungs gehörig zu, so dass wir Mühe hatten, ein ausgeglichenes Ergebnis zu halten. Die folgende Dusche hatten wir uns verdient.



Eine kurze Dusche zwischendurch


Kurz nach Sechs machte ich mich auf in Richtung Bad. Es kam allerdings kein Wasser. Gut, dachte ich, wahrscheinlich sind gerade die ganzen girls am Duschen. Kommst du eben einer halben Stunde noch einmal vorbei. Zum Glück hatte ich mich noch nicht eingeseift! - Als ich wiederkam, kam immer noch kein Wasser. Fünf Minuten später immer noch nicht. Langsam kamen mir Zweifel, und ich veranlasste Henry den Generator anzuwerfen, da der Wasserspeicher höchstwahrscheinlich kaum noch ein paar Tropfen enthielt. - Eine Viertelstunde später checkte ich mal wieder in der Dusche vorbei. Mit dem gleichen Ergebis wie die ersten drei Male. Ich begann ungeduldig zu werden, schließlich lief der Generator ja, und es hätte doch Wasser kommen müssen. Als ich einen der Zivis darauf ansprach, meinte der lapidar, zunächst werde mit dem gepumpten Wasser der Wassertank der Boys gefüllt. Nicht gerade eine erfreuliche Nachricht, aber wenigstens hatte ich nun eine Erklärung, warum noch immer kein Wasser kam.


Alle fünf Minuten checkte ich nun die Verfügbarkeit von Wasser im Zivi-Bad, und um Viertel Acht war es dann soweit. Eigentlich hätten wir um diese Uhrzeit schon seit einer Viertelstunde essen müssen. Aber wegen des allgemeinen Wassermangels waren wohl alle etwas später dran, so dass noch immer keiner im Main House war, als ich von der Dusche kam. Eingedenk der Überfälligkeit des Abendessens, und da schon alles fertig vorbereitet war, beauftragte ich mich kurzerhand selbst damit, die Essensglocke zu läuten. Sonst zählt das nicht zu meinem Aufgabenkreis, aber ich glaube, wir hätten an diesem Abend sonst nicht mehr angefangen ...



Nach einer köstlichen warmen Abendmahlzeit und nach der Abendandacht wollte ich mit ein paar von den Zivis ein Gesellschaftsspiel spielen. Da sich die Mädels ebenfalls beteiligen wollten, begaben wir uns zum Monopoly Spielen ins Main House. Am Anfang schien das Glück auf Pauls Seite: er kaufte eine Straße nach der anderen; doch es gelang ihm nicht, ein Pärchen zu ergattern. Ich hatte nur zwei hellblaue Karten, zwei gelbe, einen Bahnhof und die Parkstraße. Leider hatte ich für die Besitzer der dritten gelben und hellblauen Karte keine Straße in meinem Vorrat, mein Tauschpotential war also mehr als begrenzt. Also beschloss ich, die Parkstraße für möglichst viel Kohle zu versilbern. Nachdem Sonja durch Verkauf anderer Karten genug Geld aufgetrieben hatte, wechselte die Parkstraße für dreisig Riesen den Besitzer. Sie war nun stolzer Besitzer des armseligsten und des exklusivsten Pärchens. Nun musste ich mich noch mit Paul um die Chauseestraße einigen. Ich hatte mich auf eine harte Verhandlung eingestellt, und war daher sehr erstaunt, als ich sein Angebot hörte: für meinen Bahnhof würde er mir die Chaussee-Straße überlassen. Ohne meine Verblüffung zu zeigen willigte ich ein, in dem Bewusstsein, nie wieder eine Straße so billig erstehen zu können.


Im Spielverlauf stellte sich heraus, dass Paul den Wert der Chaussee-Straße verkannt hatte. Aus der großen Handelsrunde war ich mit einem Pärchen, E- und W-Werk und den beiden gelben Karten als der große Sieger hervorgegangen; denn von denjenigen, die Pärchen hatten, besaß ich durch den Verkauf der Parkstraße als Einziger das Kapital um Häuser zu bauen. Daniel hatte zwar auch noch ein paar Tausender, aber da er gehobenere Ansprüche stellte, hatte es ihm zu keinem Pärchen gereicht. Es zeichnete sich bald ab, dass Paul wohl als erstes würde das Handtuch werfen müssen. Bald waren alle seine Straßen "verhypothekt". Doch mit viel Durchhaltevermögen und einer gehörigen Portion Glück schaffte er es, sich noch eine geschlagene halbe Stunde "über Wasser zu halten", bevor ihm endgültig die Luft ausging. Solch einen langen Atem hatte ich bei Monopoly noch nicht erlebt ...


Nach seinem Ausscheiden spielten wir vielleicht noch vierzig Minuten weiter, ohne dass sich irgend eine klare Entscheidung zu Gunsten von irgend jemand abzeichnete. Dann war es Zeit, zu Bett zu gehen und wir räumten den Spielplan beiseite. Nächsten Sonntag wird die Partie fortgesetzt!

Dienstag, 18. September 2007

Sa, 18. Sept. 2004


Samstags ist der Off-Day der Lehrer. Eigentlich bezieht sich das nur auf den Vormittag, aber wenn die Practical Workers nicht gerade überlastet sind, und die Vorbereitungen für die nächste Woche schon alle getroffen sind, dann kann man die Siesta schon mal um die eine oder andere Stunde verlängern ;-) Ansonsten ist das die Zeit, in der man gut Versäumtes nachholen kann, oder die Bibel studiert oder sich vorbereitet. Vorzubereiten gibt es eigentlich immer etwas. Vielleicht nicht jeden Tag für alle, aber vorzubereitendes Programm ist vorhanden.


Da wären zunächst einmal die Morgenandachten, die um 7:00 für alle students hinter dem Boys' House statt finden. Jede Woche ist ein anderer von uns dafür zuständig. Am Montag, dem ersten Wochentag, wird ein neuer character trait vorgestellt, der die Woche über vertieft wird. Nachmittags halten wir eine Mitarbeiter-Andacht ab, bei der die Leitung täglich wechselt. Unter der Woche ist auch noch für jeden Abend eine Andacht geplant. Bisher ist aber noch kein Plan aufgestellt worden, wer wann dran ist, so dass bisher immer irgend Einer mehr oder weniger freiwillig diesen Part übernommen hat. Samstags tritt an die Stelle der Abendandacht der sogenannte Fun-Evening. An Stelle einer Andacht werden Spiele gespielt und / oder Musik gemacht. In seltenen Fällen - oder wenn sich keiner vorbereitet hat - kann auch mal ein Video angschaut werden ...


Soweit die regelmäßigen Vorbereitungen. Hinzu kommen mehr und weniger regelmäße Unterrichtsvorbereitungen, Planungen Mitarbeiter-Meetings und spontane Aktionen.


Nächste Woche wollen wir außerdem drei special subjects anbieten: choir, art class und Flötenunterricht. Diese drei sollen parallel statt finden und möglichst gleich viele Schüler enthalten. Darüber hinaus wollen wir an zwei Abenden der Woche einigen Interessenten eine computer class anbieten, in der die Grundelemente der Combuterbedienung und Softwareanwendung vermittelt werden sollen. Wie schalte ich den PC an und wieder aus? Was ist der Arbeitsplatz? Wie kann schreibe ich auf dem PC? usw.

Montag, 17. September 2007

Fr, 17. Sept. 2004

Freitags beginnt das Wochenende. Nicht nur daheim bei Euch, sondern auch hier im Camp. Ganz praktisch macht sich das für die Schüler darin bemerkbar, dass der eigentliche Unterricht bereits zwei Stunden früher als an den vier vorhergehenden Tagen zu Ende ist: um 10:30 Uhr. Ganz ins Wochenende entlassen werden die Kinder aber noch nicht. Nachdem sie sich umgezogen haben, ist die wöchentliche Physical Education an der Reihe.



An diesem Tag haben wir Brennball gespielt. Die Mannschaften waren gemischt, auch altersmäßig. Das Spiel kam ziemlich gut in Gang, und alle hatten eine Menge Spaß.


Nach dem Mittagessen wurden die Kinder ins Wochenende entlassen. Wir Lehrer mussten uns allerdings noch ein wenig gedulden; zuerst wollten noch die Goal Check Reports erledigt werden, und abschließende sowie vorbereitende Arbeiten verrichtet werden.

Do, 16. Sept. 2004

Das Besondere an diesem Tag ist, dass es der Erste ist, über den ich nichts Besonderes zu berichten weiß.


Samstag, 15. September 2007

Mi, 15. Sept. 2004

Daniels Off-Day


Diesen Vormittag war die Reihe an Daniel Simon to be off duty. Wenn er an diesem Tag nicht noch andere Pflichten gehabt hätte, hätte er vielleicht noch mehr als nur das Frühstück verschlafen (das ist allerdings nur reine Spekulation, ehrlich!). So aber stand er doch noch vor dem Mittagessen auf und bereitete sich vor. Er hatte an diesem Tag nämlich seine erste Andacht zu halten, und zwar auf Englisch. In weiser Voraussicht hatte er sich von zu Hause eine CD mit 4.500 Andachten mitgenommen. Sein Pech war bloß, dass keine davon sich mit 2. Könige 22 beschäftigte, der Stelle, die er präparieren musste ...


Für uns teacher begann ein weiterer ganz normaler Schultag. Die einzige Änderung gegenüber dem Vortag bestand darin, dass Nano Manneh, mein Monitor, im Camp eingetroffen war. Dafür fehlte Andi, Matzes Monitor. Da ich weiterhin am wenigsten Schüler zu betreuen hatte, übernahm Nano an diesem Tag Andis Posten.



Gegen Eins kam Andi zurück. An Bord hatte er fünf oder sechs "neue" Schüler, und Balamussa, einen ehemaligen Schüler, der drei Tage hier verbringen würde. Der vormals rostig-weiße Toyota sah bei seiner Rückkehr ins Camp aus, wie zweifarbig lackiert. Vor allem an der Kühlerhaube und an den Seiten bis zur Beifahrer- und Fahrertür war der Schlamm aus Pfützen hochgespritzt, festgeklebt und angetrocknet. In der vorigen Nacht hatte es heftig geregnet und Andi musste auf dem Rückweg mehrere größe Wasserlöcher durchqueren, in welchen er beinahe stecken geblieben wäre. Aber nur fast.



Mittwoch nachmittags ist Projekt-Nachmittag. Solche Projekt-Nachmittage bilden einen praktischen Programmpunkt zum ziemlich theoretischen und "kopflastigen" Vormittagsprogramm. Beispielsweise basteln die Schüler mehrere Flugzeuge und -objekte um an ihnen die Gesetze der Aerodynamik und der Schwerkraft zu erfahren. Andere Projekte beschäftigen sich mehr mit Experimenten und Fragestellungen aus Biologie und Chemie.

Freitag, 14. September 2007

Di, 14. Sept. 2004

J.J.'s Off-Day


Heute morgen hatte Jakob seinen ersten Off-Day; das ist ein freier Vormittag unter der Woche. Jeder Zivi hat an einem bestimmten Vormittag frei, aber nicht alle am selben Tag. Für uns Lehrer bleibt aus pragmatischen Gründen nur der Samstag Vormittag. Die "Heavy Metal Workers", wie wir unsere Practical Workers scherzhaft nennen, teilen die Wochentage unter sich auf. Heute war die Reihe also an J.J.


Wir Lehrer hatten vormittags wieder Unterricht. Unterbrochen wird das konzentrierte Arbeiten der Schüler nur durch drei Pausen. Um 9:00 Uhr gibt es für alle Schüler eine kurze break von wenigen Minuten, in der Andi oder Matze Dehnübungen mit den Kindern machen, oder sie eine bestimmte Strecke rennen lassen. Danach wird weitergearbeitet bis es um 9:45 Uhr für das I. und II. Learning Center die erste Große Pause gibt. Sie dauert eine Stunde. Learning Center Nr. III macht erst 30 Minuten später Pause.



Der Ablauf dieser großen Pause sieht so aus, dass alle Schüler beim main house vor ihrem Supervisor in einer Reihe Aufstellung einnehmen, ähnlich wie bei den Opening Exercises. Nach einem Gebet werden an die Schüler zwei Schüsseln mit Reis ausgegeben, die sie in der "Küche" auslöffeln. Küche bezeichnet hier nichts anderes als eine offene Veranda mit mehreren runden Holzbänken, die jeweils um einen Schüsselhalter in ihrer Mitte gruppiert sind. Alle Lehrer nehmen eine Stärkung im Main House zu sich. Diese besteht für gewöhnlich aus Baguette-ähnlichem Weißbrot mit einer Auswahl an unterschiedlichen Aufstrich, sowie verschiedenen Getränken. Manchmal gönnen wir uns noch den Luxus einer oder mehrerer frischer Mangos. Das Ende der Pause wird durch das Erklingen der Schulglocke eingeläutet, die ertönt, sobald das III. Learning Center Pause macht.



Statt jedoch mit der PACE-work fortzufahren, schnappen sich alle students eine Bibel und verziehen sich mit ihrem Supervisor an ein ruhiges Fleckchen im Gelände. Dort lernen sie die monatliche Bibelpassage auswändig. Diesen Monat ist das Johannes 3, 1 - 17.



Das Merit System


Wenn sie diese Passage innerhalb einer Woche auswändig hersagen können, bekommen sie 300 Merits ("Bonuspunkte"). Die Anzahl der Merits nimmt von Woche zu Woche ab. Von den Merits kann man sich in einem eigens zu diesem Zwecke eingerichteten Store kleine, nützliche Dinge kaufen. Merits können außerdem erworben werden, wenn man seine Goals regelmäßig erfüllt, irgendetwas "herausragendes" leistet, oder schlicht keine Demerits bekommt. Demerits können für Fehlverhalten, Scoring Violations oder Nicht-erreichen der Goals vergeben werden.



Allerdings werden nicht Merits und Demerits gegen einander aufgerechnet; wer drei oder mehr Demerits pro Tag hat, hat sich eine Detention eingehandelt, d.h. er muss nachsitzen. Am Ende eines Tages verfallen alle Demerits, so dass der nächste Tag wieder mit "einer weißen Weste" begonnen werden kann. Merits hingegen verfallen nicht am Ende des Tages. Sie besitzen paramonetären Wert, sind nicht transferierbar und, ähnlich wie Gutscheine, nur in diesem speziellen Store eintauschbar.


Zurück zur Schule


Nach 15 bis 20 Minuten geht es wieder zurück zur Schule, und die "academic work" wird fortgesetzt. Etwa eine Stunde vor Schluss gibt es noch einmal eine kurze Pause mit Dehnübungen. Ende des Vormittagsunterrichts ist um 12:30 Uhr. Schüler, die früher fertig werden, können entweder noch some extra work machen, oder sich mit einem Buch die restliche Zeit vertreiben, sofern es nicht mehr als eine halbe Stunde bis zum Schluss ist.



Geänderte Essenszeiten


Anders als in den Ferien (12:30 Uhr) ist in der Schulzeit erst um 12:45 Uhr Mittagessenszeit. Dafür wurden sowohl Frühstück als auch Abendbrot um eine halbe Stunde nach vorn verschoben (im Vergleich zur Ferienzeit): 6:30 Uhr (7:00 Uhr) und 19:00 Uhr (19:30 Uhr). Lehrer und Schüler essen zusammen in der "Küche", allerdings Männlein und Weiblein getrennt (ich weiß aber bis heute nicht wieso).


Was die anderen machen



Am Montag hatten noch große Lücken unter den Schülern geklafft. Deswegen fuhr Andi heute mit dem Toyota los nach Brikama, um einen Großteil der fehlenden students einzusammeln. Brikama liegt in Combo, genauso wie Serekunda. Kurz entschlossen fuhren noch die beiden Mädels, Sonja und Deborah, mit um einen dreitägigen Urlaub in Serekunda zu verbringen. Andi brachte sie bei WEC International unter. Didi würde sie am darauf folgenden Samstag wieder abholen. Er müsste nämlich am Freitag Daniel Albers zum Flughafen nach Serekunda bringen. Daniel hat ihn besucht und vier Wochen hier verbracht. Nun fliegt er zurück, da bald sein Studium beginnt.



Henry, Dani und J.J. hatten sich an diesem Tag einem anderen Projekt gewidmet. Die Toiletten der Boys waren recht luftig und sollten heuer endlich ein richtiges Wellblechdach bekommen. Sobald ich mit meiner Arbeit fertig war, schaute ich bei ihnen vorbei, und machte einige Aufnahmen mit der Digicam. Natürlich ging für das photo shooting die Arbeit ganz normal weiter, absolut keine Aufnahmen sind gestellt ;-)


Donnerstag, 13. September 2007

Mo, 13. Sept. 2004

Der erste Schultag



Der große Tag war gekommen. Heute würde sich zeigen, ob all die Vorbereitungen der letzten zwei Wochen Früchte getragen hatten. Es würde sich zeigen, wie viel aus den Manuals wir in die Tat umsetzen könnten.


Ein "normaler Schultag" läuft wie folgt ab. Kurz vor 7:45 Uhr läutet einer von uns Lehrern die Schulglocke. Das ist für die Schülerinnen und Schüler (im Folgenden verwende ich "Schüler" für beide Geschlechter) das Zeichen zum Antritt zu den Opening Exercises.



Zunächst stellen sich die drei Supervisors im Abstand von ein bis zwei Metern nebeneinander auf. Die Schüler bilden vor ihm eine Schlange mit dem Gesicht zum Supervisor. Den Abschluss der Schlange bildet der jeweilige Monitor, das ist ein Lehrer mit geringeren Kompetenzen als ein Supervisor. Nun wird ein Lied gesungen und anschließend willkürlich eine Person ausgewählt, die ein Gebet spricht. Dies kann ein Lehrer oder ein Schüler sein. Anschließend marschieren die drei Reihen nacheinander ins Schulhaus.


Dort werden die Pledges abgehalten. Wir geben drei Pledges (Versprechen) ab: eines auf die gambianische Flagge, eines auf die christliche Flagge (sowas gibt's tatsächlich!), und eines auf die Bibel. Drei Schüler dürfen jeden Tag je eines dieser drei Symbole halten, während alle Anwesenden gemeinsam die Pledges aufsagen. Dabei wird die rechte Hand aufs Herz gehalten. Die drei Schüler wechseln jeden Tag.


Wenn alle drei Pledges abgeschlossen, und keine besonderen Ankündigungen zu machen sind, beginnen die students mit ihrer PACE-work. PACE bedeutet Packet of Accelerated Christian Education, d.h. praktisch nichts anderes als eine Art Arbeitsheft. Ein student belegt drei bis sieben subjects (Fächer), abhängig von seiner "Klassenstufe" und Begabung. Klassenstufen nach unserem Verständnis gibt es allerdings nicht, da der Unterricht individualisiert ist. Ein neu beginnender Schüler startet in allen subjects mit den PACEs der Nummer 1001. Auf das Durcharbeiten der PACEs gehe ich an anderer Stelle noch ein. Wenn ein Schüler in allen subjects mit PACE #1013 beginnt, ist das gleichbedeutend mit dem Eintritt in die nächst höhere Klassenstufe. (Die Schüler werden jedoch nicht darüber aufgeklärt, dass je 12 PACEs ein "grade level" ausmachen).



Letztes Jahr waren noch die großen Boys hier, die bis Ende achte / Anfang neunte Klasse gekommen waren (obwohl schon um die 20, wurden sie immer noch als boys bezeichnet). Sie wechselten jedoch zum Beginn dieses Schuljahrs auf andere Schulen und so haben wir momentan nur Schüler bis zum fünften Grade Level.


Aufgrund der geringen KLassenstärken haben wir mehrere Klassen in Learning Centers zusammengefasst. Die KLassen 1 und 2 bilden das I. Learning Center. Supervisor ist Sabadou Gomez, Monitor ist Paul Warkentin. Das II. Learning Center wird von den Schülern der 3. KLasse gebildet. Der Posten des Supervisors wurde mir anvertraut; Nano Manneh ist mein Monitor. Klasse 4 und aufwärts bilden das III. Learning Center. Bis Dezember ist Matze Supervisor, mit Andi als Monitor. Was danach ist, wird sich weisen.


Jeden Morgen ist die erste Aufgabe aller Schüler das setzen der Goals des Tages. Ist das erfolgt, beginnen sie selbstständig zu arbeiten, an einem PACE ihrer Wahl. Jeder Schüler sitzt in einem office und arbeitet für sich. Mit office ist hier kein (Großraum-) Büro gemeint, sondern einen lange Schulbank, die sich an der Wand entlang zieht. Eine Arbeitsfläche von etwa einem Quadratmeter ist durch zwei horizontal im rechten Winkel angebrachte Bretter von den anderen Arbeitsflächen abgetrennt. Die Bretter fungieren wie Scheuklappen, d.h. sie sollen Sicht- und sonstigen Kontakt zu den Nebensitzern unterbinden, damit jeder ungestört arbeiten kann.



Kommt ein student an einen Punkt an dem er Hilfe oder sonst etwas benötigt, so pflanzt er eine von zwei Flaggen rechts vor sich auf. Die Nationalflagge bedeutet dem Monitor zu kommen, die christliche Flagge ist das Symbol für ein "größeres" oder "wichtigeres" Problem und erfordert den Supervisor. In der Praxis wird es so gehandhabt, dass die christliche Flagge dem Supervisor vorbehalten ist, und auf die Nationalflagge beide Lehrer reagieren, ganz einfach weil sie viel öfter aufgepflanzt wird als die "Supervisor-Flag". Ansonsten würde eine ungleiche Arbeitsbelastung entstehen. Außerdem helfen Lehrer bei denen weniger los ist, schon mal in fremden Klassen aus, wenn dort ein Flaggenwald entsteht.


Für gewöhnlich geht ein Schultag bis zum Mittagessen. Die Schüler haben Schuluniform zu tragen. Nachmittagsunterricht findet nur Dienstags und Donnerstags statt. Allerdings nur für Schüler des III. Learning Centers und auch nicht unter den strikten Auflagen der Kleiderordnung, die am Vormittag herrscht; soll heißen, nachmittags dürfen sowohl Lehrer als auch Schüler ihre eigenen Klamotten tragen. Mittwochs ist Project Class, d.h. alle Schüler, die sich für ein Projekt eingetragen haben (das sie aus ihren PACEs machen müssen), erscheinen an diesem Nachmittag und machen die Projekte mit ihrem jeweiligen Supervisor.



Dessen ungeachtet beginnt um 16:00 Uhr noch einmal ein Arbeitseinsatz für Supervisor und Monitor. Der Monitor fertigt den Goal Check Report an. Dazu überprüft er die Tagesarbeit eines jeden Schülers seines Learning Centers und schaut nach, ob sich nicht trotz Scoring ein Fehler eingeschlichen hat, und ob der Schüler alle für diesen Tag gesetzten Ziele erreicht hat. Seine Ergebnisse hält er auf einem entsprechenden Formular fest. Des Supervisors Aufgabe ist es, Tests zu korrigieren und die Ergebnisse und Fortschritte seiner Schüler festzuhalten.


Da Nano, mein Monitor, die diesen und den Folgenden Tag nicht da war und ich noch keine Arbeiten zu korrigieren hatte, übernahm ich solange seine Arbeit. Außer den nachmittäglichen Goal Checks bedeutete das vormittags auch die alleinige Verantwortung für ein ganzes Learning Center. Diese vielleicht ungeheuer erscheinende Aufgabe relativiert sich, wenn man bedenkt, dass erstens ein Learning Center nicht mehr als 9 Schüler umfasst, und zweitens bis Mittwoch lediglich drei meiner Schüler eingetroffen waren. Der Rest hatte es nicht rechtzeitig zu Beginn der Schulzeit geschafft ...



Die Kraftprobe


Gleich am ersten Schultag hatte es einer der Schüler, David Mandy, darauf angelegt die Grenzen der Lehrer auszutesten. Er war ausgerechnet einer von meinen bis dato drei Schülern. Schon während des Unterrichts viel er durch sein Verhalten negativ auf, und nach der ersten größen Pause weigerte er sich vollends, Anweisuungen entgegenzunehmen, geschweige denn Folge zu leisten. Da hatte ich die Bescherung. Und das bereits am ersten Schultag!


Noch frisch unter dem Eindruck des teacher's training, fragte ich mich, was das Handbuch zu einer solchen Situation sagte ("the most important thing for a supervisor is to follow the manual.").


Die Antwort war klar: einen gleichgeschlechtlichen Zeugen besorgen, dann den Delinquenten schnappen und mit beiden in ein abgesondertes Zimmer marschieren. Nachdem über das vorliegende Missverhalten gesprochen wurde, und der Betreffende Einsicht gezeigt hatte, musste körperliche Züchtigung in Form von Stockschlägen erfolgen, um einem solchen Verhalten in Zukunft vorzubeugen. Anschließend war mit dem Betreffenden zu beten und ihn mit einem Lächeln zu entlassen.



Also zog ich Matze als Zeugen hinzu. Besser gesagt, er leitete das "Verhör" und ich hörte als Zeuge zu, wie so etwas von statten geht. David zeigte sich allerdings so uneinsichtig, dass er uns kaum eines Wortes oder Blickes würdigte. Nach Zehn Minuten fruchtloser Diskussion beschlossen wir, ihm zunächst drei Stockschläge zu verabreichen, in der Hoffnung, dass es dann besser laufen würde. Matze verabreichte sie ihm, und wir setzten das Gespräch fort. Es war allerdings der gleiche Monolog wie zuvor. Nachdem auch zwei weitere von mir verabreichte Schläge nicht fruchteten, beschlossen wir, das "Gespräch" zu beenden. Wir setzten ihn vor die Tür mit der Anweisung, sich nicht eher von der Stelle zu rühren, bis er uns etwas mitzuteilen habe.



Nach 10 weiteren Minuten war er soweit. Er lies mich rufen und sagte, es tue ihm Leid. Aber so einfach lies ich ihn nicht davon kommen. Ich fragte ihn, ob er zukünftig unseren Anweisungen Folge leisten wolle. Nach einigem Zögern stimmte er zu. Wir beteten noch zusammen, und dann ging's weiter. An diesem Tag gab es keine weiteren Zwischenfälle.

Mittwoch, 12. September 2007

So, 12. Sept. 2004

An diesem Sonntag hatte Matze das Privileg zu predigen. Er predigte über faith (Glauben).


Nachmittags machten wir Zivis uns auf zur Jagd. Lediglich Paul und Matze blieben zu Hause. Paul aus der Überzeugung heraus, dass eine Jagd nicht den Sonntag heilige, und Matze weil es ihm schlicht zu heiß war. Darüber hinaus hatte er noch eine Andacht über einen character trait vorzubereiten, die er am folgenden Tag halten sollte.



Wir begannen unsere Pirsch zunächst im Garten. Judy hatte berichtet, dass am Vortag eine Herde Affen sich an den peanuts gütlich getan habe, und wir schauten nach, ob sich noch einige dort aufhielten. Zu unserer Enttäuschung hatten sie jedoch alle am Vortag ihren Hunger gestillt und waren abgezogen.



Also machten wir uns auf den Weg in den Busch. Der Fußmarsch dauerte etwa eine Dreiviertel Stunde, und führte uns durch Maisfelder und Savanne. Etwa eine Stunde lang durchkämmten wir den Busch. Unser größter Erfolg war ein Affe, den Didi zu Gesicht bekam, der uns aber entwischte bevor wir nah genug heran waren um ihm folgen zu können.



Nach der Hälfte der Zeit teilte uns Daniel Simon mit, er könne nicht mehr und wolle umdrehen. Also gingen wir zu einer Lichtung von der man das umgebende Gelände gut überblicken konnte und liesen ihn sich dort lagern.



Wir schauten uns noch ein wenig weiter nach potentieller Beute um, aber an diesem Tag war uns kein Glück beschieden. Demotiviert und erschöpft machten wir uns auf den Heimweg. Als das Camp in Sicht kam beschleunigte Daniel Simon seine Schritte, so dass er als Erster am main house anlangte. Durstig stürzte er eine Zwei-Liter-Flasche Wasser hinunter. Dann ging es ihm wieder besser.



Didi und Dani Alber wollten noch nicht aufgeben und gingen noch einmal in den Garten, in der Hoffnung, die Affen mögen in der Zwischenzeit zurück gekehrt sein. Ich begleitete sie mit der Kamera, da ich mir einen möglichen erfolgreichen Abschluss der Jagd nicht entgehen lassen wollte. Vergeblich! - So gab es zum Abendessen statt einem stattlichen Affen "nur" Schokopudding mit Vanillepudding und einem Fruchtbrei. Hätte schlimmer kommen können ;-)

Dienstag, 11. September 2007

Sa, 11. Sept. 2004

Mein Tagwerk bestand heute darin, das Procedures Manual vollends durchzuarbeiten und zu studieren. Am späten Nachmittag war ich endlich durch und der Meinung dem Test am Abend gewachsen zu sein.


Die vier "alten Zivis" hatten am Vormittag das Lamin Ba house geräumt und waren ins boy's house umgezogen. Jeder von ihnen übernahm dort die Funktion des room leaders, der für Ruhe und Ordnung verantwortlich ist. Der Samstagnachmittag war für alle Zivis frei, und meine Kollegen überlegten sich, ob sie nicht jagen gehen sollten. Auf mein Bitten hin verschoben sie diese Aktivität auf den folgenden Tag, damit ich ebenfalls teilnehmen könne. So verlängerten sie die Siesta eben bis zum Abendbrot.


Nach selbigem durfte ich meinen Test über das komplette Procedures Manual, das etwa 150 zu studierende Seiten enthält, schreiben. Für etwa ein Drittel der fünf Dutzend Leerstellen im Lückentest gab es einen Auswahlpool, der Rest der Lücken musste aus dem Kopf ausgefüllt werden. Die Vokabeln hatten exakt zu passen, Substitute waren zu vermeiden. Zwei Tage später erhielt ich das Ergebnis: mit 97 % bestanden. Meiner Tätigkeit als Supervisor stand nun nichts mehr im Wege.


Montag, 10. September 2007

Fr, 10. Sept. 2004

Mit Lamin hatten wir vereinbart, dass wir ihn um 14:30 Uhr abholen würden. Folglich blieb uns an diesem Tag noch einmal genug Zeit auszuschlafen oder bei Zeit aufzustehen und noch etwas zu erledigen. Um halb 10 frühstückten wir. Daniel klagte seit dem Vorabend über Halsschmerzen und blieb an diesem Morgen mit Verdacht auf Mandelentzündung im Bett.


Wir anderen schwirrten nach dem Frühstück aus mit der Vorgabe im Kopf, um Eins wieder zurück zu sein, damit wir spätestens gegen Zwei aufbrechen könnten. Ich verbrachte knapp zwei Stunden in einem relativ modern eingerichteten Telecenter. Danach hatte ich die Bilder von mehr als einem halben Monat sowie alle Tagebuchberichte im September bis auf diesen Tag auf hochgeladen und war zum ersten Mal seit meiner Ankunft mit allem auf dem neuesten Stand.


Kurz vor Zwei brachen wir von WEC auf und um Dreiviertel Drei hatten wir Lamin an Bord genommen, und die "Heimreise" konnte beginnen. Fünf Mann hatten in der Fahrerkabine Platz. Die restlichen fünf Passagiere sowie das Gepäck wurden auf der Ladefläche untergebracht.



Den ersten größeren Stopp legten wir nach etwa dreistündiger Fahrt in Somita, einer Außenstelle der Good Seed Mission, ein. Nach weiteren dreisig Minuten Fahrt kamen wir im Krankenhaus in Sibanor an, wo wir Daniel untersuchen liesen. Der Verdacht auf Mandelentzündung bestätigte sich, und Hedwig verschrieb im zwei Tütchen Tabletten, rot und weiß. Wir anderen unterhielten uns in der Zwischenzeit mit den Missionaren von WEC, die dieses Krankenhaus betreiben, und erfrischten uns an dem angebotenen Wasser. Wenn wir vorbeischauen, bildet das auch für sie jedes Mal eine angenehme Abwechslung. (Zumindest hatte ich bis jetzt jedes Mal diesen Eindruck ...)


Die Dämmerung war hereingebrochen, als wir uns wieder auf den Weg machten, um das letzte Stück Weg zurück zu legen. Streckenmäßig hatten wir zwar bereits zwei Drittel hinter uns. Da ein Teil davon jedoch noch auf besseren Straßen zurück gelegt worden war, lag vor uns noch einmal ein Streckenabschnitt, der ähnlich lange dauern würde wie der Erste. Drei Stunden später, um 10 vor 10, waren wir endlich im Camp angelangt. Wir waren groggy! Zu unserer Stärkung gab es Spätzle mit Soße - der Abend war gerettet.

Sonntag, 9. September 2007

Do, 09. Sept. 2004

Der Tag am Strand


Die Ersten von uns standen gegen 9:00 Uhr auf. Didi und ich erledigten die Einkäufe für das Frühstück. Bei dieser Gelegenheit kaufte ich mir ein Paar Strandlatschen für 15 Dalasi; ist zwar nicht gerade das stabilste Schuhwerk, aber dafür luftig und preiswert.


Gegen 11 Uhr fuhren wir zu einem etwa 10 Autominuten entfernten Strandabschnitt. Da keine Touristensaison ist, hatten wir den Strand praktisch für uns allein. Die einzige Störung bildeten die schwarzen "fliegenden Händler", die wie ein Schwarm Fliegen jedes menschliche Wesen (v.a. Tubabos) schon von ferne zu riechen scheinen, und sofort angeschwirrt kommen.



Ihr Angebot reicht von Armreifchen über "echte" Fußball-Nationalmannschaftstrikots bis hin zu geschnitzten Figuren mehr und minder guter Qualität. Die Händler kommen zumeist zu mehreren. Zeigt man sich interessiert, nennen sie einen (Einstiegs-)Preis der auf jeden Fall 300 bis 400 % zu teuer ist, manchmal bis zu 1000% und mehr. Sie lassen zwar mit sich handeln – Ablehnungsbekundungen und andere Bezeugungen, dass kein Kaufinteresse vorhanden ist, werden aber für gewöhnlich ignoriert.



Den Nachmittag vertrieben wir uns mit Schwimmen, Reiten am Strand und einer Partie Volleyball. Entkräftet und heißhungrig verließen wir um 20 vor fünf den Strand und nahmen einen Imbiss mit Coke zu uns. Dass keiner von einem Omlett satt wurde, machte nichts, da wir am Abend "richtig Essen gehen" wollten.



Zunächst machten wir uns jedoch auf den Rückweg zu WEC International. Nachdem wir ausgemacht hatten, wann wir uns wieder treffen wollten, zog jeder für sich los oder blieb im Camp. Ich nutzte die Zeit um die Einträge in mein "Tagebuch" auf den neuesten Stand zu bringen.


Nach Sonnenuntergang fuhren wir mit dem Toyota zu LUIGI'S, einem italienischen Restaurant. In diesem nobel eingerichteten Pasta-Tempel liesen wir uns allerlei italienische Köstlichkeiten schmecken. Der einzige Wehrmutstropfen war, dass die Preise dem gehobenen Standard angepasst waren.

Samstag, 8. September 2007

Mi, 08. Sept. 2004

Dieser Tag kann in vier Punkte gegliedert werden:


Die Fahrt


Von Somita nach Serekunda sind es etwa zwei Stunden Fahrt. Nach vielleicht zehn Kilometern Fahrt wird schlagartig die Straße besser: vorher Sandpiste mit Loch an Loch, und von jetzt auf gleich beginnt die Teerpiste. Prinzipiell kann man sagen, je näher an der Hauptstadt, desto besser die Straßen.


Wie schlägt man am besten die Zeit tot?


In Serekunda angekommen, hatten wir zunächst noch einige Dinge zu erledigen. Ein Generator und ein Mann mussten abgeliefert werden. Anschließend fuhren wir zur Bank um Geld zu wechseln. Da ich bis Weihnachten voraussichtlich nicht mehr nach Combo (so heißt die Region hier) komme, habe ich 110 Euro gewechselt und 100 Euro anvertrautes Geld. Der Kurs war 35.70 Dalasis pro Euro.



Dies war eine Affäre von vielleicht zehn, fünfzehn Minuten. Dann wollte Daniel Simon sich eine Sim-Karte für Pauls Handy kaufen, um über Infrarotverbindung und Handy jeden Tag Emails checken und verschicken zu können. Das Gebäde von Africell war nur wenige Meter entfernt.



Ein paar von uns begleiteten ihn nach drinnen, wir anderen warteten draußen auf der Ladefläche des Pickup. Wir warteten. Und warteten. Und warteten noch eine Weile. Ich weiß nicht, wie viele Stunden wir gewartet haben, aber schließlich und endlich hatte er, was er wollte. Ganz so einfach, wie er es sich vorgestellt hatte, war es aber nicht vonstatten gegangen. Zusätzlich zu den erwarteten 600 Dalasis für Handy und Vertrag musste er noch den voraussichtlich anfallenden Monatsbetrag im Vorausbegleichen, plus ein paar Gebühren, plus eine Kaution von 5000 Dalasis, für "den Fall der Fälle". Da er so viele Dalasis nicht bei sich hatte, musste er sie sich von den anderen Zivis leihen, die ihm großzügigerweise aushalfen.



Ein ausgedehntes Mittagessen


Nach dieser langen Warterei hatten wir alle erst einmal eine Stärkung nötig. Wir suchten ein nahe gelegenes Restaurant auf, das von einem türkisch anmutenden Zeitgenossen betrieben wurde. Eigentlich wollte ich mir Pizza bestellen, aber der Kellner meinte, die sei alle. Also bestellte ich zwei Hamburger. Henry bestellte sich zwei Döner ähnliche Brottaschen und der Rest gab ebenfalls seine Bestellung auf. Zum Trinken orderten wir alle ein Coke, außer Daniel Simon. Sonst unser größter Coke-Fanatiker, bestellte er diesmal zu unser aller Erstaunen eine große Flasche Wasser. Dann warteten wir auf das Essen. Nach etwa zwanzig Minuten kam der Kellner vorbei und meinte, für den elektrisch betriebenen Ofen werde der Generator benötigt. Bei diesem sei gerade der Diesel ausgegangen. Ein Mitarbeiter sei aber soeben losgefahren, um neuen zu besorgen. Sobald dieser wieder hier sei, werde es lediglich noch fünf Minuten dauern, bis das Essen auf dem Tisch stehe. Gut, wir warteten also auf den Diesel. Nach weiteren zwanzig bis dreisig Minuten betraten zwei anglophile Mädels das Restaurant und bestellten ebenfalls zwei von den Döner ähnlichen Brottaschen. Als sie ihre zehn Minuten später serviert bekamen warteten wir immer noch auf unsere. Wir winkten den Kellner heran und fragten, ob unsere Burger und Dönertaschen schon fertig seien, da man dazu ja keinen Ofen brächte. Ja, meinte er, die seien schon seit geraumer Zeit fertig. Ob er uns denn welche bringen solle? Ungläubig schauten wir uns kurz an und meinten dann, ja, er möge sie uns doch bitte bringen. Daraufhin kam er mit zwei Hamburgern zurück und Henry und ich begannen zu essen, in der Annahme, die beiden Dönertaschen würden auch sofort kommen. Pustekuchen. Wieder winkten wir den Kellner zu uns und baten ihn, uns doch bitte auch noch die beiden Dönertaschen zu bringen. Oder seien sie noch nicht fertig? - Doch, doch, schon lange ...



Den anderen lief, als sie Henry und mich so essen sahen, doch langsam der Saft im Mund zusammen. Langsam genervt über die lange Wartezeit und darüber, dass der Diesel immer noch nicht eingetroffen war, cancelten sie alle kurzerhand ihre Bestellung und bestellten Hamburger und Dönertaschen. Geht klar, meinte der Kellner, und zog ab. Ein paar Minuten später kam er wieder; es tue ihm Leid, aber sie hätten nur noch zwei Hamburger. Ob wir nicht umbestellen und statt dessen Dönertaschen nehmen wollten. Mit einem kleinen Resignationsseufzer machten wir auch das. Wen nur bald etwas zu essen kam! Weitere zehn Minuten später kamen dann schließlich die Burger und die ersten Dönertaschen eingetrudelt. Nach dieser kräftezehrenden Stärkung machten wir uns auf den Weg um J.J. abzuholen.


J.J.'s Ankunft



J.J. hatte den gleichen Flug gebucht wie Paul und ich, lediglich einen Monat später. Die Ankunft seines Fliegers war auf 17:20 Uhr Ortszeit terminiert, und der Flug war on Time angekündigt. Wir trafen um 17:00 Uhr am Flughafen ein, hatten also noch ein wenig Zeit; diese nutzte ich, um einige Bilder vom Flughafen zu schießen. Nach vielleicht fünf Aufnahmen kam ein Mann von der Security auf mich zugeschlendert und machte mir höflich, aber bestimmt klar, dass ich vorher um Erlaubnis zu fragen habe. Die Bilder durfte ich jedoch gnädigerweise behalten.


In der Zeit, in der wir auf die auscheckenden Passagiere warteten, kam plötzlich die Idee auf, J.J. mit der Frage "Bist du Michael?" zu begrüßen, und ihn so auf den Arm zu nehmen. Als er dann kam, erkannte er jedoch Henry von Bildern, die er gesehen hatte, und unsere Verkohlungsaktion war ins Wasser gefallen.


Anschließend machten wir uns auf die Suche nach einer Unterkunft für die kommenden zwei Nächte, die möglichst zwei Bedingungen erfüllen sollte: billig und mit Meerzugang. Nach mehreren erfolglosen Versuchen, beschlossen wir unsere ursprüngliche Backup Lösung aufzusuchen: WEC in Serekunda. Diese hatten glücklicherweise genug Räumlichkeiten zur Verfügung, die sie uns sehr günstig zur Verfügung stellten. 150 Dalasis pro Nacht und Kopf bei für afrikanische Verhältnisse sehr gut ausgestatteten Zimmern sind geradezu ein Klacks (gute 4 Euro). Froh über diese tolle "Notlösung" bezogen wir unser Quartier.


Da es noch hell war, beschlossen wir noch einen kleinen Ausflug zum Strand zu machen. Wir badeten im Meer bis die Sonne untergegangen war. Im nahe gelegenen Strandrestaurant nahmen wir unser Abendbrot ein. Danach ging es ab "nach Hause".

Freitag, 7. September 2007

Di, 07. Sept. 2004

Morgen sollte Jakob Janzen - in unserem Kreis längst Jay Jay (J.J.) genannt - ankommen, und uns wurde die Aufgabe zuteil ihn abzuholen. Deswegen haben wir uns schon früh am Morgen mit dem Public Transport auf den Weg nach Somita gemacht.


Der Public Transport wird in der Landessprache "Gele Gele" genannt. Dieser Begriff wird auch für die Transportmittel verwendet. Diese sind meist alte, ach was sag ich, uralte Sprinter der Marke mit dem Stern. Mit einem solchen Vehikel kann man 25 Passagiere befördern, wobei man sich dann vorkommt wie in der berühmten Konservendose. Bezahlt wird nach etwa zwei Drittel der Fahrt. Es ist nützlich den Fahrtpreis vorher in Erfahrung zu bringen; darüber hinaus sind die Lauscher aufzusperren, wieviel die schwarzen Fahrgäste bezahlen. Sonst kann es vorkommen, dass man als Tubab einen Sonderpreis bekommt.



Die Fahrt an sich verlief ziemlich reibungslos. Mit zweimal Umsteigen kamen wir gegen Mittag in Somita an. Den Nachmittag verbrachten Paul und ich mit Lernen. Am späten Nachmittag gingen wir dann ein Fußballspiel anschauen, dass von zwei örtlichen Jugendmannschaften ausgetragen wurde.


Am Nachmittag war Lamin Ba mit seiner Familie im Toyota angekommen. Zum teachers' training war er mit ihnen bei uns im Camp in Massembe gewesen. Mit dem Toyota wollten wir am folgenden Tag weiter fahren.

Donnerstag, 6. September 2007

Mo, 06. Sept. 2004

Ein weiterer Tag in der Schule, der mit Durcharbeiten vom "Procedures Manual" verbracht werden sollte. Der Tag versprach richtig langweilig zu werden.


Wir kamen gerade aus der Schule und waren auf dem Weg zum Mittagessen, als Didi fragte, wer Lust habe, nach Soma zu fahren; im Nachbardorf sei eine schwangere Frau, bei der die Geburt des Kindes unmittelbar bevorstünde. Kurz entschlossen meldeten Daniel und ich uns. In größter Eile machten wir uns fahrbereit - Daniel fand allerdings noch die Muße, fünf leere Coke-Kästen zum Auto zu schleppen. Wenn man schon mal in Soma ist ...


10 Minuten später hatten wir die Frau mit zwei Begleiterinnen und einem Dolmetscher an Bord und ab ging die Post. Daniel am Steuer wusste nicht so recht, was er tun sollte: langsam fahren und möglichst allen Schlaglöchern ausweichen, um eine möglichst komfortable Fahrt zu gewährleisten? Einige Dutzend Schlaglöcher später, die auf der Strecke nach Soma sich Loch an Loch aneinander reihen, und angesichts der Tatsache, dass die Frau sowieso fast ohne Unterlass stöhnte, entschied er sich, lieber ein wenig schneller zu fahren; schließlich wollten weder wir noch die Frau, dass das Kind im Auto zur Welt kommt.



Beim Krankenhaus in Soma angekommen fuhren wir die Frau bis fast ans Krankenbett. Ein paar Schwarze haben ein wenig dumm geschaut, wie wir mit dem Toyota auf dem Fußweg daher gekommen sind. Naja, der Zweck heiligt eben manchmal doch die Mittel ;-)


Der Rest des Tages verlief ähnlich wie die Arbeitstage der letzten Woche. Einen Unterschied gab es allerdings: Andi arbeitete ebenfalls am Procedures Manual. Da es nur eine gedruckte Ausgabe gab, musste ich mit der CD-Version im PDF-Format Vorlieb nehmen. Die Gelegenheit zum Musikhören hab ich mir natürlich nicht entgehen lassen, und während die anderen alle ganz konzentriert über ihre Heftchen gebeugt da saßen, hab ich es mir - voll verkabelt - ordentlich bequem gemacht.

Mittwoch, 5. September 2007

So, 05. Sept. 2004

Der heutige Gottesdienst fiel mit anderthalb bis 2 Stunden ziemlich kurz aus. Lamin Ba hatte den Predigtdienst und er sprach über unsere Gottesbeziehung im Alltag.


Daniel Alber hatte einige Tage zuvor angekündigt, er wolle uns einige Hühner spendieren, so dass wir mal so richtig gediegen Chicken essen könnten. Von den Dorfbewohnern von Massembe erstanden wir an diesem Nachmittag einige Hühner. Am Nachmittag wurden sie von uns geschlachtet. Abends um Zehn fand im Zivi-Backyard ein nächtlicher Hühnerschmaus statt, bei dem 5 ganze Chickens vertilgt wurden.


Dienstag, 4. September 2007

Sa, 04. Sept. 2004

Eigentlich wollte ich gestern schon mit dem PACE "Reading Systems" abschließen. Das Heftchen und die Fragen stimmten jedoch nicht immer überein, weshalb ich einen ganzen (Sams-)Tag länger brauchte als geplant. Am Abend hatte ich jedoch auch dieses Heftchen durchgearbeitet. Der Test sollte am Montag statt finden. Nach dieser anstrengenden Arbeitswoche, in der wir oft länger als die praktischen Arbeiter gearbeitet hatten, freuten wir uns richtig auf den kommenden Ruhetag.


Montag, 3. September 2007

Fr, 03. Sept. 2004


Heute war ein ganz normaler Schultag, an dem außer Tests schreiben und PACES durcharbeiten nicht viel los war. Wenigstens wird man durch diese Arbeit ein wenig gefordert und kann die grauen Zellen ein wenig trainieren.

Sonntag, 2. September 2007

Do, 02. Sept. 2004

Diesen Morgen war ich mit der Andacht dran. In der Andacht wird die Bibel einmal von vorn bis hinten durchgelesen; wir sind momentan bei 2. Könige 12 angelangt.


Begonnen hat dieser Tag so wie der Vorherige mit zwei Tests. Meine beiden Test waren über die Themen DISCIPLINE und "Secret of Leadership" (beide 100 Prozent). Danach widmete ich mich dem Heftchen "Parents", in dem es um den richtigen Umgang mit den Eltern der Schüler geht. Dieses hatte ich bis zur Mittagspause erledigt.


Gut, dachte ich, hast vier Stunden für ein Heftchen gebraucht, ein zweites schaffst du noch am Nachmittag. Daran denkend, dass ich am Vortag eine Dreiviertelstunde überzogen hatte, fing ich dieses Mal eine halbe Stunde eher an, in der Hoffnung pünktlich fertig zu werden. Oh weise Voraussicht! Dank dieser Maßnahme beendete ich das Heftchen lediglich mit einer Stunde Verspätung ;-)



Kurz nach 15:00 Uhr hatte sich Daniela verabschiedet. Sie war für sieben Wochen hier gewesen und wurde nun von Judy nach Serekunda gefahren, von wo aus am folgenden Abend um 20:00 Uhr Ortszeit ihr Flieger gehen würde. Zwei Stunden eher würde die Maschine der beiden "neuen" Mädels landen, die uns bis Anfang des kommenden Jahres unterstützen (und bekochen ;-) ) werden. Voraussichtliche Ankunft im Camp ist Samstag Nachmittag.


Schon am Vortag hatte Daniel, der Freund von Didi, stark erhöte Temperatur gehabt. Heute morgen war seine Temperatur nur noch wenig über normal, so dass die Überlegung, in nach Sibanor mitzunehmen, wieder fallen gelassen wurde. Nicht lange nachdem das Auto mit Daniela und Begleitung abgefahren war, stieg seine Temperatur wieder. Abends hatte er 39,5 Grad Fieber und die Jungs behandelten ihn auf Malaria. Wir hoffen, dass er bald wieder auf die Beine kommt, denn momentan sind wir Zivis völlig auf uns allein gestellt. Wir haben kein Auto und müssen sogar selbst kochen, da das komplette Küchenteam mit Daniela weggefahren ist; allerdings nur vorübergehend.

Samstag, 1. September 2007

Mi, 01. Sept. 2004

Zum Einstieg des Tages schrieb ich heute zwei Tests; einen über den ersten WISDOM-Band und einen über den Zweiten. Die Ergebnisse erhielt ich erst am darauf folgenden Tag (96 und 100 Prozent).


Bis zur Mittagspause widmete ich mich dem Band "The Secret of Leadership". Nach der Pause ging es für alle gemeinsam weiter mit einer weiteren Kassettenlektion, diesmal über DISCIPLINE. Da wir darüber am nächsten Tag einen Test zu schreiben beabsichtigten, mussten wir alle noch das Begleitheft durcharbeiten. Um die Nachmittags-Pause (16:00 Uhr) war ich damit weitgehend fertig. Danach kehrte ich wieder zurück zu dem Secret of Leadership. Mit 45 Minuten Verspätung konnte ich auch dieses am selben Abend noch beenden.



Paul muss dieselben Materialien durcharbeiten wie ich; er hat sich aber für eine andere Reihenfolge entschieden: er hat mit dem dicksten Brocken, dem Procedures Manual, angefangen und hebt sich die "Peanuts" für den Schluss auf. Da man aber für die kleinen Heftchen ebenso je einen Test machen muss wie für das dicke, trockene Procedures Manual, habe ich genau anders herum angefangen.


Außer uns beiden nehmen noch Nano Manneh, Sabadou Gomez, Lamin Ba, Andi und Matze am teachers' training teil. Da sie es letztes Jahr schon einmal gemacht haben, müssen Andi und Matze nicht mehr ganz so viel machen wie Paul und ich. Andi macht zusammen mit Sabadou und Mr. Ba einen Diskurs speziell über Erziehung von ganz kleinen Kindern, da Judy zunächst davon ausgegangen war, dass der Kindergarten zustande kommt. Das hat sich zerschlagen. Momentan sind drei Klassen mit zweimal 8 und einmal 9 Schülerinnen und Schülern geplant.