Montag, 21. Januar 2008

Fr, 21. Jan. 2005

Wenn schon, dann alle


Als ich an diesem Morgen das erste Mal auf die Uhr schaute, zeigte sie 7:50 Uhr. Ich traute meinen Augen nicht. Das war ja fünf Minuten nach offiziellem Schulbeginn! Ich wollte mich vergewissern:


"Paul?"


"Ja..."


"Bei mir ist fünf nach Dreiviertel. Kann das sein, oder geht meine Uhr falsch?"


"Nee, deine Uhr geht richtig. Wir haben verschlafen!"


kam die Antwort. Paul hatte diese Woche zwar Frühstücksdienst, war aber heute danach wieder ins Bett gekrochen und noch einmal richtig eingeschlafen. Und ich hatte, anders als sonst, heute den 7-Uhr-Gong nicht gehört, so dass wir nun beide um 10 vor Acht aus den Betten und in unsere Hosen fuhren.


Die Opening Exercises waren schon im Gang, aber glücklicherweise noch nicht zu Ende, als wir ankamen. Später, in der Break erzählte uns Daniel, wie es ihm heute morgen ergangen war. Seit wir aus den Ferien zurück kamen, ging es ihm nicht so gut. Er hatte erst Fieber und dann Rückenprobleme gehabt, und war aus diesem Grund auch heute morgen nicht arbeiten gegangen sondern im Bett geblieben. Als er um halb Neun aufwachte, bog sich das Bett über ihm immer noch durch. Das konnte eigentlich nicht sein; um 8 Uhr war Arbeitsbeginn. Doch an diesem Morgen lag JJ noch in seinem Nest. Daniel entschloss sich ihn zu wecken. JJ stand zwar auf, doch er hatte es alles andere als eilig. Erst einmal setzte er sich einen Tee auf, dann begann er gemütlich Stille Zeit zu halten. Erst eine gute Viertelstunde später machte er sich auf den Weg. Vor dem Zivihaus begegnete er Hermann, der ihn fragte, ob heute sein Off-Day sei. JJ: Nee, nee, heute arbeite ich.



In der Art Class legte Judy über ein Bild von Noah und den Tieren ein Planquadrat, und lies die students das Bild Kästchen für Kästchen übernehmen. Ich fand die Aufgabe zu schwierig, sagte aber nichts, da ich sowieso nichts ändern konnte. Manche students schlugen sich ganz wacker, aber der überwiegende Teil war schlicht überfordert.


Um Daniels anhaltendem Rückenleiden Herr zu werden, machten Hermann, Martin und ich in der Mittagspause eine Menge Wasser heiß, und steckten Dani in eine Wanne von 45 Grad heißen Wassers. Als er so richtig zu schwitzen begann, und schon fast gar war, besorgten wir ihm eine eiskalte Coke aus dem Freezer.



Wenn das die neuen Zivi-Anwärter sehen könnten, wie relaxt Dani hier in der Wanne liegt, von drei Leuten umsorgt und mit heißem Wasser und kühlen Cokes versorgt wird - die würden bestimmt denken: Mann, ist das ein Leben in Afrika! Nach dem Bad ging es Dani zwar etwas besser, aber er brauchte immer noch eine Dreiviertel Stunde um die kurze Strecke vom Main House in sein Bett im Zivihaus zurück zu legen. Wenn das nicht bald besser würde, dann müsste er vielleicht doch bald wieder heim fliegen ...


Bei den Einheimischen begann heute ein mehrere Tage währendes Fest, bei dem die ganze Nacht hindurch laute Musik aus dem Dorf zum Camp herüber schallt.

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