Samstag, 1. Dezember 2007

Mi, 01. Dez. 2004

In letzter Zeit habe ich es mir angewöhnt, nicht mehr um 6:30 Uhr zum Frühstück zu kommen, sondern das Läuten der Glocke zur Devotion um Sieben gleichsam als Signal zum Aufstehen zu nutzen, und anschließend zu frühstücken. Das geht, weil das Frühstück bis Schulbeginn nicht abgeräumt wird.


Heute war ich jedoch sowieso schon auf, und so ging ich zur Abwechslung mal wieder pünktlich zum Frühstück. Und aus dem gleichen Grund besuchte ich heute auch die Morning Devotion. Obwohl ich Socken, ein lange Hose und einen Sweater an hatte, fror ich nach kurzer Zeit. Den Kids ging es nicht besser. Egal wie wenig oder viel sie anhatten, alle schienen gleichermaßen zu frieren. Nach der Andacht redete ich mit Judy darüber, und sie war einverstanden, die Morgenandachten nach drinnen zu verlegen. 20 bis 25 Grad sind zwar nicht kalt - zumindest nicht in deutschen Breitengraden. Doch hier in Afrika kommt einem das vor wie eine Temperatur kurz vor dem Gefrierpunkt; denn tagsüber wird es selbst jetzt in der kühlen Regenzeit noch gut 35 Grad Celsius warm.


Heute erledigte ich direkt nach der Schule meine nachmittägliche Supervisor-Arbeit, denn nach dem Mittagessen wollten wir Zivis nach Tentaba aufbrechen. Gegen halb Drei brachen wir auf. Nach 50-minütiger Fahrt trafen wir im Touristendorf von Tentaba ein. Dem dortigen Chef haben wir vor einiger Zeit mal unsere Pumpe geliehen, und so können wir von Zeit zu Zeit vorbei kommen, und einige Zeit am und im Pool verbringen.



Die Welt ist doch klein. Nach einiger Zeit kamen zwei Berliner zu uns an den Pool, und wir unterhielten uns mit ihnen. Die beiden Abenteurer im besten Mannesalter waren mit ihrem Auto, einem extra ausgerüsteten Ford Transit, von Berlin bis hierher nach Gambia gefahren. Sie hatten dabei im Wesentlichen die Route von Nord nach Süd befahren, die die alten Zivis nun in umgekehrter Richtung zu bereisen gedachten. Sie berichteten, dass man auf so einem Trip sowohl Zeit als auch Geld nicht zu knapp bemessen sollte, und rieten uns, vor allem in öderen Gegenden nicht zu Hilfsbereit zu sein, da man sonst nur allzu schnell selbst der Dumme ist. Sie meinten, dass die Strecke zwar nicht ohne sei, aber "am Ende komm'se alle an.".


Was "Weihnachten zu Hause" betraf, so wollten sie den Zivis nicht zu viele Hoffnungen machen. Mit einem eigenen Auto hatten sie schon 16 Tage von Berlin bis hier nach Gambia gebraucht. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln dürfe es wohl kaum schneller gehen, dafür wird es wohl nicht ganz so teuer werden.


Zurück im Camp kam beim Abendessen richtig weihnachtliches Feeling auf. Sonja hatte nämlich eine Lichterkette mit bunten Lichtern kreuz und quer durchs Main House gespannt, und diese anstelle des normalen Lichts angemacht. Ist zwar nicht ganz so hell, aber dafür stimmungsvoller.

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