Montag, 30. Juni 2008

Mi, 29. Juni 2005

Nur noch wenige Schüler waren heute für die abschließenden Tests nach dem Eröffnungszeremoniell noch in der Schule. Vielleicht die Hälfte aller Schüler hatte die Schule schon am Vortag hinter sich gebracht. Entsprechend war in der Schule nur noch sehr wenig Betrieb.


Deswegen, und weil Hermann Jay Jay beim Ausbau von Judys Haus benötigte, wurden Nano und ich um 8:30 zum Einkaufen nach Soma geschickt. Ina, Emily und Awa begleiteten uns; sie würden die Nahrungsmittel besorgen, während wir beide uns um den Rest kümmern sollten.


Zuerst schauten wir bei Gamtel vorbei. Unser Telefon funktioniert zwar jetzt, aber Internationale Anrufe können wir noch nicht tätigen. Dazu muss erst ein Deposit bei Gamtel hinterlegt werden, dann schalten sie diese Funktion frei. Leider mussten wir wieder abziehen, ohne das Deposit hinterlegt zu haben; dieses betrug nämlich 20.000 Dalasis (!), und ich hatte nur etwa 5.000 für diesen Zweck zur Verfügung.


Danach käufte ich 10 Säcke Zement und einen großen Sack Reis ein. Nachdem ich vergeblich nach Eisen für den Metal Workshop gesucht hatte, und die Mädels die Nahrungsmittel eingekauft hatten, machten wir uns auf den Rückweg.


Schon auf dem Hinweg waren wir durch mehrere mittlere Wasserlöcher gefahren. Diese waren jedoch noch nicht so tief, so dass man noch ohne größere Probleme durchfahren konnte. Also nahmen wir auf dem Rückweg auch wieder den Weg durch die Dörfer und nicht die Main Road. Um 12:15 waren wir zurück.


Noch in Soma hatte ich in einem Telecenter Roland angerufen, und ihn gefragt, ob er nun schon einen Flug für Judy gebucht hatte; Hermann hatte mir das dringend aufgetragen. Roland meinte, er habe inzwischen einen Flug für den 14. Juli bei Brussels Airlines gebucht. Der würde nach München gehen, und sei mit Rückflug Mitte / Ende August. Als ich das Judy erzählte war sie nicht sehr begeistert. Ihr wäre ein Flug Anfang Juli lieber gewesen.


In der Mittagspause ging ich mit Jay Jay und Tom jagen. Da wir zwei Gewehre hatten, trennten wir uns. Tom zog mit Lamins Gewehr los, wärend ich mich an Jay Jay hielt. Und tatsächlich sahen wir nach etwa einer Stunde ein großes mamma bushpig mit vielleicht drei oder vier Jungtieren. Als wir uns anschlichen, drehte der Wind jedoch, und die Tierchen machten sich aus dem Staub ehe wir nahe genug für das Schrotgewehr waren. Tja, diesen Jagdausflug hatten wir wieder kein Schwein gehabt ...


Als wir zurück kamen, war gerade die Siesta zu Ende. Da es in der Schule am Nachmittag für mich praktisch nichts mehr zu tun gab, durfte ich, zusammen mit Alpha und David Gomez, Erde mit Kuh- und Ziegendung zu einem nährreichen Boden für unsere künftigen Bananenstauden mischen und in bereits vorbereitete Löcher kippen. Das war bald erledigt.


Anschließend sollte ich versuchen mit dem Zivi-Notebook über die frisch installierte Telefonleitung ins Internet zu gehen. Das geht aber nicht, weil dieser Computer dafür gar keinen Anschluss hat. Der einzige Computer, bei dem es funktionierte, war Pauls Notebook. Prompt meinte Hermann, dann solle Paul eben seinen Computer dalassen, wenn er gehe. Das war natürlich nur Spaß; aber Hermann schafft es nur allzu oft zu scherzen ohne eine Miene zu verziehen, weswegen Betty ihm das Versprechen abgerungen hat, ihr zu sagen wann er scherzt, und wann nicht. Die Arme ist ihm wahrscheinlich schon zu oft auf den Leim gegangen ...


Kein Scherz ist es allerdings, dass ein Mädchen aus New York City Interesse gezeigt hat, dieses Jahr hierher zu kommen. Cynthia ist eine ehemalige School of Tomorrow® Schülerin, und kennt sich nach eigenen Angaben in der Küche und mit Kindern bestens aus. Bin mal gespannt, wie sie die Umstellung von Großstadtdschungel zu afrikanischem Busch verkraftet ...

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