Freitag, 25. April 2008

Mo, 25. April 2005

Die letzte Woche des 3. Quarters


Der Auftakt der Woche war ein Vorgeschmack wie die ganze Woche werden sollte: außergewöhnlich. Am kommenden Freitag wollte Judy sich frei nehmen um mit Yama nach Kombo fahren zu können. Yamas Hochzeitskleid war nämlich inzwischen zu klein geworden, und musste vor der Hochzeit unbedingt noch "erweitert" werden. Also kam Judy an diesem Montag in die Schule. Keine fünf Minuten vor Schulbeginn fiel ihr ein, dass Sabadou ja dann am Freitag keinen Off-Day nehmen könnte, d.h. sie müsste ihn irgendwann unter der Woche nehmen. Kurzentschlossen fragte sie Sabadou, ob sie nicht heute, am Montag für sie off nehmen wollte. Für Sabadou kam das aber etwas kurzfristig, und so wurde beschlossen, einen anderen Tag auszuwählen.


Gut, waren wir heute also zu fünft. Dann könnte man ja eigentlich mit den Schülern lesen. Nur, dies war die letzte Woche des dritten Viertels, und viele Schüler, die sich noch Hoffnung auf den Honor Roll Trip machten, wollten unter keinen Umständen kostbare Zeit mit dem Lesen eines Buches verschwenden. Auch gut, dann würde ich diese Woche eben den langsameren Schülern etwas mehr Zeit widmen.


In der letzten Woche eines jeden Viertels herrscht die gleiche Stimmung wie eine Woche vor den Ferien. Die allermeisten Schüler realisieren, dass sie bisher (viel zu) wenig geleistet haben, und versuchen nun in einem Gewaltakt möglichst alles Versäumte nachzuholen. Das wirkt sich dann so aus, dass sie zu Beginn der letzten Woche vor dem Honor Roll Trip bzw. den Ferien ungemein motiviert sind, und verstärkt der Ruf nach Nachmittagsunterricht laut wird. Ernüchterung stellt sich erst gegen Ende der Woche ein, wenn die meisten dann erkennen müssen, wie ungemein schwer es ist, in fünf Tagen das aufzuholen, was man mehr als fünf Wochen lang hat schleifen lassen. Zwar werden in jeder letzten Woche deutlich mehr Tests geschrieben als in einer normalen. Aber manche Schüler müssen dann, v.a. gegen Ende der Woche, dem Stress und evtl. eigener Schludrigkeit Tribut zahlen: die Durchfallquote steigt.



Wie auch immer - auch dieses Mal liesen wir Lehrer uns wieder breit schlagen doch bitte nur bis Donnerstag Nachmittagsunterricht anzubieten, und ich durfte die erste Schicht übernehmen. Zu diesem Zeitpunkt machte sich noch vielleicht die Hälfte des ULCs Hoffnungen auf den Honor Roll Trip, und auch die andere Hälfte wollte diese Möglichkeit nicht ungenutzt verstreichen lassen. Außerdem kamen noch zwei Schüler des LLCs dazu, so dass ich an diesem Nachmittag 15 Schüler allein betreute. Was das bedeutet, kann man sich vielleicht vorstellen, wenn man weiß, dass wir uns normalerweise zu dritt um 13 Schüler kümmern. Aber irgendwie klappte auch das ...



Teachers' Meeting


Wie bereits erwähnt stand der dritte Honor Roll Trip dieses Schuljahrs vor der Tür, so dass wir uns langsam mal Gedanken machen mussten, wo es denn nun eigentlich hingehen sollte. Schließlich einigten wir uns auf Pauls Vorschlag, einen Ausflug nach Georgetown / Basse zu machen. Als Betreuer für die Jungs meldete sich Paul, als Betreuung für die Mädels wurde Sabadou von Judy eingeteilt. Das war Sabadou zwar gar nicht Recht, weil es in Georgetown noch heißer ist als hier in Massembeh. Nur leider war Judy auf den letzten beiden Honor Roll Trips dabei gewesen, während Sabadou die Zeit für einen kurzen Heimaturlaub genutzt hatte. Somit hatte sie also nicht wirklich eine Wahl. Zwar würden JJ und Samuel Manneh diesmal auch mitgehen, so dass wir zumindest rein zahlenmäßig genug Betreuer zusammen gehabt hätten, aber die Mädels brauchen eben eine weibliche Bezugsperson.


Zu diesem Zeitpunkt machte sich - neben den üblichen Aspiranten - auch David Mendy noch Hoffnungen auf die Honor Roll. Zwar hatte er erst Zehn von 15 nötigen Sternen, aber drei weitere wollte er sich am kommenden Tag verdienen und die restlichen beiden bis Ende der Woche. Ein Stern steht für ein erfolgreich beendetes Arbeitsheft. Normalerweise sind drei Tage etwas knapp, um zwei ganze PACEs durchzuarbeiten, aber durch den Nachmittagsunterricht war es noch im Bereich des Möglichen. Wir waren alle gespannt, wer von den zehn Schülern und Schülerinnen, die noch eine Chance auf den Trip hatten, letztendlich mit von der Parie sein würde. Denn bis jetzt hatte erst eine einzige Schülerin (Kumba Manneh) alle 15 Sterne zusammen. Judy und Sabadou meinten, es würden wohl 8 Schüler übrig bleiben, Paul sprach von 7. Ich ging von 7, unter Umständen auch nur 6 Schülern aus, während Nano sich auf 6 festlegte. Die spannende Frage war nun: Wer würde am Ende Recht behalten? Wie viele und welche Schüler würden es packen?

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