Sonntag, 27. April 2008

Mi, 27. April 2005


In der Afternoon School war Judy mit knapp 20 Schülern etwas überfordert. Also hab ich kurzentschlossen ausgeholfen; zu zweit sahen wir dann wieder Land.


Es tut sich was


Heute haben endlich die seit Monaten angekündigten Telefonmasten Massembe erreicht. So wie's aussieht bekommt Massembe - wie jedes andere Dorf auch - vier Leitungen. Nun ist natürlich die Frage: wer bekommt einen der begehrten Drähte? Die ersten beiden sind in jedem Dorf gleich belegt. Eine bekommt als lokale Führungsperson der Bürgermeister (Alcalo) und eine als geistlicher Führer der Vorbeter (Almamo). Leitung Nr. 3 und 4 gehen in Massembe an JabeKunda und ein Telecenter.


Hermann versucht nun, eine dieser vier Leitungen zu bekommen. Die von JabeKunda kann er abschreiben; der Schamane braucht die selber, hat er doch ein Camp das größer ist als unseres. Aber einer von den anderen dreien ist vielleicht bereit, seine Leitung abzutreten. Die beste Chancen hat Hermann meiner Meinung nach bei Keba Djajou, dem Dorfchef. Der steht unserem Camp, das er - nebenbei bemerkt - als sein Eigenes betrachtet, ziemlich freundlich gegenüber. Wenn das klappt, dann ist das Camp irgendwann vielleicht sogar übers Festnetz zu erreichen. Aber das werden wir wohl nicht mehr erleben. Zumindest nicht mehr vor Ort ...


Solar Power running flat


In den letzten Tagen ist die Solaranlage erstaunlich schwach auf der Brust. Irgendwie scheint sie nicht mehr richtig aufzuladen, so dass das System schon vor dem Abendessen "flach ist", wie Hermann es ausdrückt. Deswegen hat er heute beim Abendessen folgendes bekannt gegeben: Alles, was nicht unbedingt nötig ist, ist vom Netz zu nehmen.



Das hat das Girls House hart getroffen. Ab sofort keine Musik mehr. Bisher ist der Kassetten-Rekorder nämlich nachmittagelang gelaufen. Und kein Computer schreiben mehr.


Das Boys House war von dieser Regelung nicht betroffen. Wenn die Jungs mal Kassette hören, dann nur mit einem Kassetten-Recorder, der mit Batterien betrieben wird.


Wir Zivis sind davon ebenfalls nicht betroffen. Nicht, weil wir von dieser Regelung ausgenommen wären - das sind wir nicht. Nein, sondern weil wir beizeiten, will heißen, als Klaassens aus den Staaten zurück gekommen sind, vorgesorgt haben und uns selbst eine Notstromversorgung finanziert haben. Wie sich jetzt herausgestellt hat, ist das die zuverlässigste Methode von allen. Wer hätte das gedacht :-)

Keine Kommentare: