Freitag, 24. August 2007

Di, 24. Aug. 2004

Soma


Eigentlich wollten Henry, Paul und ich uns schon vormittags auf den Weg nach Soma machen. Dort wollten wir das Immigration Office aufsuchen, in der Hoffnung, dass der zuständige Beamte gerade da ist. Ihn anzutreffen ist immer eine Art Glücksspiel. Anscheinend seien die Chancen größer, ihn vormittags anzutreffen als nachmittags. Deswegen wollten wir schon vormittags fahren.


Aber nur eigentlich. Den Wuye und ein paar andere Jungs vom Camp waren schon am frühen Morgen nach Soma gefahren, um etwas am Toyota reparieren zu lassen. Als sie zurückkamen, war es schon halb 11. Unter Berücksichtigung von mindestens einer halben Stunde Fahrtzeit pro Richtung und des Umstandes, dass wir einiges zu erledigen hatten, lohnte es sich für uns nicht mehr, vor dem Mittagessen aufzubrechen.


Zum Mittagessen gab es ?? - Richtig! Und zwar mit Tomatensoße, Kraut und Fisch. De Luxe!


Danach brachen wir zügig auf. Außer uns dreien fuhren noch ein paar junge Leute aus dem Camp mit, um in Soma verschiedene Dinge zu erledigen. Wie sich bald heraus stellte, war das, was am Morgen am Toyota repariert werden sollte, nur schlecht oder gar nicht gemacht worden. Als Henry nachschaute war es (schon wieder) gebrochen. Diesem Umstand hatten wir es zu verdanken, das wir die anderthalbfache Zeit für die Strecke nach Soma brauchten, da wir noch vorsichtiger fahren mussten als sonst, um bei diesen Straßenverhältnissen nicht noch weitere Brüche am Auto zu riskieren.


In Soma angekommen, gingen Paul und ich zuerst ins Tele-Center um nach 10 Tagen mal wieder unsere Emails zu checken und diese Website zu aktualisieren. Bilder kommen jedoch erst noch.


Anschließend fuhren wir zur Tankstelle, wo wir neben dem Tank auch noch sieben 20 Liter Kanister mit "gasoil" füllen ließen. An der Zapfsäule muss der Tankwart von Hand das Benzin in den Tank bzw. Kanister pumpen, da eine automatische Pumpe nicht vorhanden ist.



Neben der Tankstelle war ein Getränke-Shop, in dem Henry und ich uns für je 8 Dalasis, das sind etwa 23 Cent, eine Coke bzw. eine Fanta genehmigten. Die Sonne brannte ziemlich stark, ja so stark, dass ich mir während der 45-minütigen Fahrt hinten auf dem Pickup stehend einen schönen Sonnenbrand an beiden Unterarmen geholt hatte.


Direkt nebenan gab es einen kleinen Kleiderladen. Hier machte ich meine ersten Erfahrungen im Feilschen. Ich wollte ein rotes Muscelshirt samt Hose kaufen und fragte nach dem Preis: 150 Dalasis (etwa 4,30 Euro). Die gleiche Garnitur in blau-weiß kostete dasselbe. Das erschien mir nicht zu teuer und ich war gerade im Begriff, meinen Geldbeutel zu zücken, als Henry hinzukam und mich nach dem Preis fragte und sich erkundigte, ob das "der erste Preis" gewesen sei. Als ich bejahte, meinte er nur "forget it" und bot dem Verkäfer 70 Dalasis. Nachdem er mir eingeschärft hatte zu handeln, trollte er sich wieder.


Mit dem Ziel, einen Preis von 100 oder 110 Dalasis anzustreben, setzte ich die Verhandlung fort. Doch bei einem Gebot von 90 Dalasis meinerseits und von 125 Dalasis seitens des Händlers schien die Verhandlung am Ende und ich verabschiedete mich. Die anderen jungen Leute aus dem Camp waren jedoch noch nicht alle zurück und so warteten wir im Auto am Rande der Tankstelle, keine 50 Meter vom Kleiderladen entfernt. Nach 10 Minuten schließlich kam ein weiteres Angebot: für 100 Dalasis könnte ich die rote Montur haben. Ich war der Meinung, das sei ein fairer Preis und beschloss auch noch die blau-weiße Montur zum selben Preis zu kaufen. Als ich dem Händler sagte, dass ich beide haben wollte, meinte er, das sei kein Problem; für 225 Dalasis würden sie mir gehören. Damit war Henry jedoch überhaupt nicht einverstanden. Zwei mal 100 Dalasis ergebe 200 Dalasis und nicht 225, und außerdem müsse doch noch ein Mengenrabatt rausspringen, dafür dass wir ihm gleich zwei Monturen abkaufen wollten. Nach kurzem Hin und Her einigten wir uns also schließlich auf 190 Dalasis und der Deal war perfekt.


Da wir am folgenden Tag noch einmal nach Soma mussten um die alien's ID-Cards zu beantragen, wurde nach unserer Ankunft im Camp noch das gebrochene Teil am Toyoto von den Jungs geschweißt. Der Abend wurde mit einer Spielerunde beschlossen.

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