Mittwoch, 22. August 2007

Sa, 07. Aug. 2004

Der Rest der Anreise mit dem Jeep


Geweckt wurden wir von einem heftigen Rauschen, das von Draußen kam. Da am Vortag strahlend die Sonne geschienen hatte, war dies unser erster Regen in der Regenzeit. Gegen halb 9 standen wir auf, zogen die Badehose an und gingen vor die Tür um die Dusche, die wir am Vorabend hatten ausfallen lassen, endlich nachzuholen.


Da heute "Didi" (Dietrich, aus Silmingen) Geburtstag hatte, frühstückten wir ausgiebig, so dass wir erst gegen 12:00 Uhr aufbrechen konnten. Zuvor hatten wir noch alle Koffer und übrigen Gepäckstücke in Müllsäcke gepackt um sie vor Regen zu schützen.



Wir verabschiedeten uns von Judith und Daniela, die noch ein paar Tage Urlaub vor sich hatten, und fuhren schließlich los: die "alten" Zivis im Toyota und Paul und ich auf dem Dach. Das macht Spaß und ist ziemlich ungefährlich, da man selbst auf den geteerten Straßenabschnitten nicht sonderlich schnell voran kommt.


In Gambia gibt es im Großen und Ganzen nur eine Straße, die sich von West nach Ost quer durch das Land zieht. Auf dieser Straße befinden sich im Abstand von 30 - 50 km "Straßensperren" der Polizei, die auf diese Art und Weise bequem die allermeisten Reisenden kontrollieren kann, ganz ohne mit dem Polizeiwagen Streife fahren zu müssen. Eine solche "Straßensperre" ist jedoch in der Tat nicht viel mehr als ein Schild mit der Aufschrift "Stop Police" in der Straßenmitte und ein paar Polizisten in Uniform und mit Trillerpfeife am Straßenrand. Wenn es ihnen gefällt, oder sie dich kennen, dann winken sie dich durch, ansonsten geben sie dir mit ihrer Pfeife das Signal zum Anhalten. Bei solchen Polizeiposten hält sich immer eine Schar Kinder auf, die den Wartenden als fliegende Händler irgendwelche Nahrungsmittel oder Getränke feilbieten.


Wir hatten schon einen oder zwei solcher Stützpunkte unbehelligt passiert, als man am nächsten schließlich anhalten lies und wir auf dem Dach aufgefordert wurden, ins Auto zu steigen, wo wir uns zu siebt drängen durften.


Einige Zeit später legten wir die erste Rast an einer Außenstelle der Good Seed Mission ein. Im gleichen Dorf nahmen wir ein einheimisches Mädchen und ihren jüngeren Bruder an Bord. Zu neunt setzten wir die Reise fort, allerdings mit vier Mann hinten auf dem Pickup stehend, so dass die fünf Plätze in der Fahrerkabine nicht überbelegt waren.


Am nächsten Polizeistopp wurden wir jedoch aufgefordert, alle in die Fahrerkabine zu steigen, und so die Fahrt fortzusetzen. Mit ein wenig "Stapeln" ging auch das; allerdings nur so lange, bis die Polizeistation außer Sicht war - danach wurde wieder "umgeladen".


Um nicht jedes Mal angehalten zu werden und Ärger zu bekommen, quetschten wir vor jeder Station erneut in die Kabine. Auf diese Weise kamen wir ohne weiteren Zwangsstop nach Massembe. Dennoch haben wir noch etliche Pausen eingelegt, etwa um zwei Holzbänke abzuliefern, mit Bekannten zu plaudern oder einfach mal "eine Coke zu zischen", wie es "Henry" (Heinrich, aus Hessen) formulierte.


Gegen halb sieben abends trafen wir im Camp in Massembe ein. Da Paul und mir zusammen ein Zimmer im Zivihaus zugewiesen wurde, mussten zwei der bisherigen Zivis "ausziehen", d.h. sie verlegten ihren Schlafplatz ins "boys' house", liesen aber alles andere im Zivihaus.


Zum Abendessen, das um halb acht im "main house" eingenommen wurde, gab es Makkaroni mit Tomatensoße und dazu neben Wasser auch Cola, Fanta und Schweppes.


Nachdem wir Zivis den Abend mit ein paar kleinen Gesellschaftsspielchen hatten ausklingen lassen und uns geduscht hatten, legte ich mich um 22:00 Uhr unter mein Moskitonetz zum Schlafen.

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