Donnerstag, 15. November 2007

Mo, 15. Nov. 2004

Das fängt ja gut an ...!


Mit der 10. Schulwoche begann heute gleichzeitig das zweite der jeweils neun Wochen umfassenden Quarters. Wie schon zu Beginn des 1. Quarters, so startete ich auch in das 2. Quarter mit lediglich 4 von 7 Students: Esther war zur Behandlung ihrer beiden eiternden Füße nach Sibanor ins Krankenhaus aufgebrochen. Da die Mädels außer in der Schule nie etwas alleine machen, war Mariatou zu ihrer Begleitung mitgefahren. David Mendy hatte über Kopfschmerzen geklagt und wurde nun auf Malaria-Verdacht mit Chloroquin behandelt.


Als dann später Alpha von einer Pause nicht zurück kehren durfte, da er sich nicht benommen hatte, musste ich an das Lied mit den 10 kleinen Negerlein (oder waren's Jägermeister ?) denken: "... da waren's nur noch drei!" ;-)



Bei unserem Schulsystem ist es so, dass die Schüler nicht nur nach jedem Semester, sondern nach jedem Quarter eine Art Zeugnis bekommen, der sich "Progress Report" nennt. Neben den Ergebnissen der durchgearbeiteten PACE's und der Auflistung sonstiger erbrachter Leistungen, ist dort auch ein detaillierte Übersicht über die Arbeitsgewohnheiten, die Soziale Kompetenz, sowie die Charakterzüge des Schülers vorhanden. Alle Punkte sind vom Supervisor einzeln mit Excellent (E), Good (G), Satisfactory (S) oder Needs Improvement (N) zu evaluieren, und mit dem Schüler in einem Einzelgespräch durchzugehen.


Am Freitag hatte ich das schon mit vier von meinen Schülern gemacht, so dass ich heute die drei restlichen ohne große Probleme erledigen konnte. Bei den Gesprächen verhalten sich die Schüler ganz verschieden. Manche sind viel zu scheu, um eine eigene Beurteilung abzugeben, andere wiederum würden sich in allen Punkten Excellent geben, während eine weitere Gruppe dahin neigt, die eigenen Stärken unter den Scheffel zu stellen, und meist auf Satisfactory tippt.


Nachdem ich diese Einzelgespräche hinter mir hatte, war mir klar, wie schwer es für unsere Lehrer damals gewesen sein musste, uns immer die "richtigen" Noten in Verhalten und Mitarbeit zu geben (die ja ebenfalls nur 4-fach abgestuft sind). Es ist gar nicht so einfach, "unvoreingenommen" eine Beurteilung zu fällen, die die Leistungen eines Schülers nicht nur nach seinen Erfolgen beurteilt, sondern diese in ein Verhältnis zu seinen Fähigkeiten und M&oum;glichkeiten zu setzten. Gemachte Fortschritte sind dabei ebenso zu relativieren wie der Fortschritt im Vergleich zu den Alters- bzw. Klassengenossen. Keine leichte Aufgabe!



Nachmittags haben wir bei Kaffe und Kuchen Sonjas 25. Geburtstag gefeiert. JJ's Kommentar: "Was, schon 25? Das is ja Silberhochzeit! Ach nee, Silbergeburtstag ..."

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