Samstag, 5. Juli 2008

Di, 05. Juli 2005

Der Morgen


Bereits um 7:45 wurde ich von Hermann nach Soma geschickt. Neben Nahrungsmitteln musste auch noch allerhand Anderes eingekauft werden, und so bat ich Hermann um Verstärkung, die ich in Form von Fatou Seni bewilligt bekam.


Nachdem wir eine Frau im Krankenhaus abgeliefert hatten, teilten wir uns die Arbeit. Fatou ging die Nahrungsmittel besorgen, während ich mich um den Rest kümmerte. Nach einer knappen Stunde hatte sie ihre Besorgungen bereits erledigt; lediglich Yogo-Milk hatte sie nicht gefunden. Bei mir stand nur noch ein zu flickender Reifen, sowie zwei Kanister Kerosin auf der Liste.


Zumindest, wenn man von dem Gefallen absieht, um den Sam mich gebeten hatte. Er hatte an seinem Radio die Polarität vertauscht, und mich an diesem Morgen gebeten, es für ihn "fixen" zu lassen. Nachdem ich den Reifen zum Reparieren gegeben und auch das Kerosin besorgt hatte, machte ich mich mit dem Radio auf den Weg.


Der Radioreparateur, ein dicker Mann im Rollstuhl, versicherte mir, es würde nicht lange dauern; ich solle kurz warten. Nachdem er eine Stunde lang am Radio herumgefummelt hatte, wandte er sich an mich. Ich dachte, bestimmt will er mir jetzt sagen wie viel die Reparatur kostet. Doch statt dessen verkündete er: "Ich kann's machen. Ich kann das Radio reparieren. Dauert nur eine Stunde ..." – Und wieviel wird der Spaß kosten?? – Mehrere hundert Dalasi ...


Der wollte mich wohl auf den Arm nehmen. Nochmal 30 Minuten später hatte er das Radio wieder halbwegs zusammengesetzt, mir 50 Dalasi abgeknöpft, und erst nichts gemacht außer mir die Zeit zu stehlen ...


Als ich zurück kam, war 12:15. Eine Dreiviertelstunde später war alles ausgeladen und die Abrechnung geschrieben. Die Siesta konnte beginnen.


Der Nachmittag



Nach der Siesta betankten Paul und ich zusammen den Generator. Anschließend pinselten wir das Eisengestell für Judys Anrichte mit brauner Farbe an, die nicht nur Farbe sondern auch Rostschutz ist. Dann war für mich schon Feierabend, weil ich ja am Morgen eine Stunde überzogen und keine break gemacht hatte.


Paul betätigte sich derweil als "Archäologe", und buddelte die Wäscheleine hinter dem girls house aus. Das heißt, nur einen der vier Pfosten, weil irgendwelche schlauen Vorgänger von uns jeden Pfosten einen ganzen Meter tief einbetoniert hatten. Das würde morgen noch mehr Arbeit geben ...



Der Abend


Eine richtig deutsche Mahlzeit gab es zum Abendbrot: Kartoffelbrei mit Schweinefleisch und Sauerkraut. Das war jetzt bereits der vierte Abend hintereinander, an dem wir Fleisch aßen – das Wildschweinfleisch reicht vollends bis wir fahren. Von uns Zivis kann allerdings keiner Judy verstehen, der das Fleisch nach eigenen Angaben inzwischen zum Hals raus hängt. Aber kein Problem – wenn sie nicht will, essen wir ihr Fleisch gerne für sie ...!


Nach dem Abendbrot durfte ich meine letzte Andacht über Psalm 16 halten, einen der "goldenen Psalmen" Davids, die prophetisch über Jesus und seine Auferstehung reden.

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